this post was submitted on 15 Nov 2023
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Was das moralische angeht, musst du halt wissen ob du bestimmen kannst ab wann ein Tier leiden kann etc. Es gibt ja auch Leute die das über Fische sagen, du kannst dann halt Grillen-Vegetarier sein. Für mich ist ein Teil der veganen Idee auch, dass ich das nicht nach belieben entscheiden will, vor allem nicht bloß weil ich was neues essen will das aber nicht wirklich notwendig ist, deshalb wäre es für mich nix.
(Außerdem geht mir an der Sache mit den Insekten noch ein wenig auf den Keks dass das quasi ein Weg ist, für eine gegebene Menge Nährstoffe die Anzahl getöteter Tiere zu maximieren. Wörtlich die Antwort auf die Frage wie ich möglichst viele Individuen für meine Ernährungsticks auslöschen kann. Wenn sich irgendwann rausstellt dass die Grillen doch schlau genug sind 1+1 zu rechnen und ihr Kreuz nicht bei der AfD zu machen dann maximierst du da auch die Reue.)
Was den Umweltaspekt und artgerechte Haltung angeht, das ist halt bei allen Tieren so. Das geht immer und so haben unsere Vorfahren das auch gemacht. Aber es skaliert halt nicht. Menschen haben Hühner schon gehalten als die ein oder zwei mal im Jahr ein paar Eier gelegt haben. Aber es gab halt immer genug Bedarf um mehr zu produzieren und genug Anreiz das billig bzw. wirtschaftlich effizient zu machen, und so sind wir bei unserer modernen Massentierhaltung gelandet. Und jetzt geht alles andere nicht mehr, selbst das berühmte Huhn das zufällig im Garten wohnt und da halt Eier legt die es nicht braucht ist ja immer noch eine durch Zucht an unseren Bedarf angepasste Art und hat allein dadurch schon erhebliche Nachteile für sich selbst.
Es wird auch niemand daran gehindert Tieren ein schönes Leben zu finanzieren und sie erst zu essen wenn sie an Altersschwäche sterben oder sowas. Rein prinzipiell könnte man das machen, aber es ist wirtschaftlich halt nicht möglich, und eben vor allem nicht für die ganze Bevölkerung.
Das gleiche wird mit allem passieren sobald es mainstream wird. Mit dem steigenden Bedarf kommen die Anreize, das wirtschaftlich durch zu optimieren. Alles was für die Tiere oder die Umwelt besser ist, skaliert nicht weil es nicht effizient ist und deshalb mehr kostet und weniger Gewinn abwirft. Deshalb kann es frei nach Kant auch keine Lösung sein.
Danke für deine ausführliche Antwort. Du hast einige gute Punkte, vor allem die Skalierbarkeit hatte ich zu vor nicht bedacht. Würde vermutlich nie so schlimm werden wie bei Säugetieren, aber das kann ja nicht unser Anspruch sein.
Wobei es durchaus auch Leute gibt, die sagen, dass Pflanzen auch intelligent sind und vielleicht sogar fühlen, aber eben mit anderen Mechanismen als Tiere. (Taugt natürlich auch super als Trollargument für manche Omnis.)
Klar, aber da wir uns nicht rein mineralisch ernähren können, müssen wir irgendwo eine Linie ziehen. Mit dem Tier vs nicht Tier machen wir uns zu einem gewissen Grad auch einfach nur die Unterscheidung leicht.
Bei Pflanzen kann man auch nochmal unterscheiden. Wenn ich Obst esse dann leidet die Pflanze nicht, das ist einfach nur deren Mechanismus ihre Samen zu verteilen. Wenn Weizen geerntet wird, ist die Pflanze auch schon tot. Also da gibt es einiges was mit Tieren in keiner Weise vergleichbar ist selbst wenn Pflanzen Schmerz empfinden.
Letzteres ist dann quasi Frutarismus und soweit ich weiß, kriegt man damit keine vollständige Ernährung hin.
Da Tiere ja auch Pflanzen essen, ist es, auch wenn man Pflanzen eine Leidensfähigkeit zuschreibt, immer noch das kleinere Übel Pflanzen zu essen anstatt Insekten zu essen, die ihrerseits Pflanzen essen.