this post was submitted on 20 Oct 2023
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Linux

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News, Tipps und Tricks zu Linux

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Ich bin mit meinem jetzigen Setup (Vanilla Gnome + Silverblue) eigentlich perfekt zufrieden. So sehr, dass es mich langweilt!
Alles funktioniert wie ich es mir vorstelle.

Ich langweile mich aber des Todes und sehne mich nach einer gewissen Veränderung.

Andere DEs außer Gnome "schmecken" mir nicht besonders, da ich den sehr eigenen (kontroversen) Workflow davon über alles liebe und mich, seit dem ich mich dran gewöhnt habe, mit den klassischen Desktops (Windows, Mac, KDE, Cinnamon, usw.) nicht mehr anfreunden kann.

Tiling window managers sehen für mich als Konzept sehr erfrischend und interessant aus.
Ich hab mich zwar schon ein Stückchen weit dazu informiert, werde aber nicht nennenswert schlauer.

Für mich scheint das irgendwie eine etwas verschlossene Nischencommunity in einem Nischen-Betriebssystem zu sein, und selbst einige "Profis" halten davon nicht soo viel und benutzen lieber KDE oder so.
Andere wiederum schwören total drauf und sagen, dass sie nie wieder was anderes wollen und noch nie so produktiv waren.

Meine Fragen dazu wären:

  • Was unterscheidet WMs fundamental von DEs?
  • Welche Probleme sollen sie lösen?
  • Gibt es "anfängerfreundliche" WMs, die schon sehr sane vorkonfiguriert und eher grafisch benutzbar sind? Oder sind WMs generell nur an erfahrene Nutzer gerichtet?
  • DEs "verstecken" die Komplexität des OSs vor dem User, beispielsweise durch Einstellungs- und Konfigurationsapps. Komme ich bei WMs, ohne, absolut alles in den Terminal und Config-Dateien einzugeben, damit besonders weit? Ich hab per se keine Angst vorm Terminal, benutze aber tendenziell fast nur grafische Anwendungen, da ich der Meinung bin, dass ein gut durchdachtes UI den Nutzer ebenfalls sehr sehr effizient arbeiten lassen kann. Nur weil man den Terminal für alles benutzen kann, muss man das aber nicht zwangsläufig.
  • X11 ist ein alter Hase auf Lebenserhaltung und Wayland ist gerade richtig am kommen. Es gibt aber kaum WMs, die mit Wayland laufen. Wieso? Hat das Nachteile? Sind die "Nachteile" von X11 in WMs nicht so ausgeprägt wie in DEs?
  • Würdet ihr mir Hyprland empfehlen? Das ist gerade ja sehr gehyped und sieht sehr vielversprechend aus, besonders, weil ich seeehr auf die Ästhetik achte und mir flüssige Animationen beispielsweise sehr wichtig sind.
  • Der Hauptsinn (Effizienz) beruht darin, seine Hände auf der Tastatur lassen zu können. Wenn man aber viel grafisch arbeitet (Browser, Bildbearbeitung, usw.) funktioniert das aber nicht und bietet kaum Vorteile. Eigentlich nur, wenn man programmiert, oder? Dann wäre ein reiner Maus-orientierter Workflow doch deutlich effizienter, oder?

Ich freue mich auf eure Antworten! 🙂

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[–] mryessir@lemmy.sdf.org 0 points 1 year ago (1 children)

Meine Fragen dazu wären: Was unterscheidet WMs fundamental von DEs?

Window Manager ist für die Positionierung von Fenstern notwendig. Er arbeitet mit Kompositoren für Animationen zusammen. Eine Desktop Umgebung setzt darauf auf und ist im Prinzip die oberste Benutzungsschicht: Programme, Startleisten, Widget, you name it.

Welche Probleme sollen sie lösen?

Die Frage musst du umdrehen: Möchtest du dir ein Problem abschaffen?

Gibt es "anfängerfreundliche" WMs, die schon sehr sane vorkonfiguriert und eher grafisch benutzbar sind? Oder sind WMs generell nur an erfahrene Nutzer gerichtet?

Ich finde xfwm4 perfekt. Er kann tiling & floating, kann voll über die xfce4-gui eingestellt werden. Jede graphische Desktopumgebung nutzt einen WM. Der simpleste window manager ist ein x11-Fenster, dass du nach Bedarf von der Kommandozeile startest.

DEs "verstecken" die Komplexität des OSs vor dem User, beispielsweise durch Einstellungs- und Konfigurationsapps. Komme ich bei WMs, ohne, absolut alles in den Terminal und Config-Dateien einzugeben, damit besonders weit? Ich hab per se keine Angst vorm Terminal, benutze aber tendenziell fast nur grafische Anwendungen, da ich der Meinung bin, dass ein gut durchdachtes UI den Nutzer ebenfalls sehr sehr effizient arbeiten lassen kann. Nur weil man den Terminal für alles benutzen kann, muss man das aber nicht zwangsläufig.

Das stimmt. Ein Poweruser hat mit dem Terminal noch ein paar Möglichkeiten mehr. Wie o.g., xfwm kannst du graphisch konfigurieren.

X11 ist ein alter Hase auf Lebenserhaltung und Wayland ist gerade richtig am kommen. Es gibt aber kaum WMs, die mit Wayland laufen. Wieso? Hat das Nachteile? Sind die "Nachteile" von X11 in WMs nicht so ausgeprägt wie in DEs?

Das Wayland-Protokoll muss implementiert werden. Jedes GUI-Programm muss die richtigen calls absetzen. Außerdem gibt es Hürden für Programme, da der vollständige Application-Lifecycle sich geändert hat. Das größte Hauptargument gegen x11 war - glaube ich - immer, dass man die Tastatureingaben des Nutzers mitschneiden kann. Ich weiß, was ich auf meinem Rechner installiere und entsprechend ist das für mich kein Angriffsvektor.

Das Wayland-Protokoll soll schneller sein. Das würde ich nicht merken.

Würdet ihr mir Hyprland empfehlen? Das ist gerade ja sehr gehyped und sieht sehr vielversprechend aus, besonders, weil ich seeehr auf die Ästhetik achte und mir flüssige Animationen beispielsweise sehr wichtig sind.

Animationen kannst du auch mit einem anderen Kompositor nachrüsten. Ich finde Animationen auch wichtig; Aber unter x11 finde ich die zu ressourcenhungrig.

Der Hauptsinn (Effizienz) beruht darin, seine Hände auf der Tastatur lassen zu können. Wenn man aber viel grafisch arbeitet (Browser, Bildbearbeitung, usw.) funktioniert das aber nicht und bietet kaum Vorteile. Eigentlich nur, wenn man programmiert, oder? Dann wäre ein reiner Maus-orientierter Workflow doch deutlich effizienter, oder?

Ich benutze in meinem Firefox ebenfalls die Tastatur. Es ist reine Geschmackssache. Ich liebe es, nicht an die Maus greifen zu müssen. Ja, ich programmiere.

Die Maus ist ein super Eingabegerät. Die steht der Tastatur in Nichts nach. Funfact: Wenn du einen Joystick anschließt und keine Maus angeschlossen hast, fällt Linux auf deinen Joystick als Maus zurück. Da gibts dann sicherlich schnellere Eingabemöglichkeiten.

[–] Guenther_Amanita@feddit.de 0 points 1 year ago

Das größte Hauptargument gegen x11 war - glaube ich - immer, dass man die Tastatureingaben des Nutzers mitschneiden kann.

Unter anderem, ja. Das eigentliche Hauptargument gegen xorg ist, dass es absolut steinalt ist und nicht für das heutige Anwendungsspektrum entwickelt wurde.

Es ist angeblich so "verloren", dass man lieber Wayland entwickelte und das Alte über den Haufen warf, als den Legacy Code zu überarbeiten.

Wayland bietet uns viele neue Möglichkeiten, insbesondere eine bessere Darstellung und Verarbeitung was beispielsweise Animationen angeht.

Es läuft generell deutlich ressourcensparender als X, was bei Laptops sehr praktisch ist.

Bei mehrern Monitoren oder höheren Auflösungen ist es auch smoother.

Manche Programme wie Waydroid laufen außerdem auch ausschließlich auf Wayland.

Es gibt noch zig weitere Gründe, wieso Wayland besser ist, aber da hab ich als Endbenutzer wenig Ahnung, das gebe ich zu. Daher will ich auch keine falschen Infos weitergeben.

Für meinen Desktop-PC ist X11 aber trotzdem noch okay :)