Weibsvolk

Inhaltswarnung: Es geht um Unfruchtbarkeit, Eizellenspende (offensichtlich) und Adoption. Ich weiß nicht, ob dieser Text Leuten zu nahe gehen kann, aber da ich persönlich (noch) nicht betroffen bin, bin ich da lieber vorsichtig.

Hallo Freunde, ich habe grade, paradoxer Weise durch den Tatort, gelernt, dass Eizellenspende in Deutschland illegal ist?

Das ganze wird dadurch begründet, dass Kinder dann "zwei" Mütter hätten, die Genetische und die Gebärende. Diese Einschätzung wurde schon lange widerlegt und zwischendurch hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte geurteilt, dass das ganze eine Ungleichbehandlung der Geschlechter darstellt.

Denn Samenspende ist erlaubt. Hier gibt es scheinbar keinen Konflikt a la "wer ist mein Vater". Denn Vaterschaft ist ja scheinbar was ganz anderes. Leider hat der EGMR dieses Urteil revidiert, denn das Ganze stellt scheinbar keine Hürde in der Familienplanung dar. Dabei ist ja die ursprüngliche Begründung der zwei Mütter bei der Alternative Adoption viel offensichtlicher und für das Kind präsenter. Was die ganze Argumentation ja eigentlich hinfällig macht.

Ich kriege das Gefühl, dass männliche Unfruchtbarkeit hier die Normalität ist. Samenspende ist halt wirklich kein Problem in Deutschland. Damit kann der Vater dann "echte" Vaterschaft erfahren, ohne dafür tatsächlich in der Lage zu sein. Aber weibliche Unfruchtbarkeit wird heruntergespielt und zu einem Mysterium degradiert. Warum darf ich nicht "echte" Mutter sein, mit Schwangerschaft und allem drum und dran, wenn es sich herausstellen sollte, dass ich unfruchtbar bin? Warum messem wir hier mit zweierlei Maß? Klar kann mit Adoption eine richtige Mutter sein, aber warum so vielen Frauen diese so persönliche Entscheidung nehmen, wenn es doch möglich ist?