this post was submitted on 16 Apr 2025
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Das liegt leider größtenteils daran, dass personell sehr wenig nachkommt. Viele Leute sehen Vereine inzwischen nur als Dienstleister, bei dem sie gegen kleines Geld irgendwas einkaufen, an dem sie Spaß haben. So bestimmte Funktionen (insbesondere Rechner/Kassenwart) machen dank stetig zunehmender bürokratischer Auflagen leider auch echt keinen Spaß mehr. Dass der geschäftsführende Vorstand persönlich haftbar ist, macht das Ganze noch zusätzlich unattraktiv. Langfristiges Engagement ist inzwischen oft kurzfristigem und kurzsichtigem Projektdenken gewichen. Wenn man alle paar Jahre den kompletten Vorstand austauschen muss, weil Alle nach der ersten Amtszeit keinen Bock mehr haben und hinschmeißen, wird das auch irgendwann blöd, auch weil dabei sehr viel Erfahrung verlorengeht, was die so Ämter dann noch unattraktiver macht, weil man sich Alles neu erarbeiten und sämtliche Fehler sämtlicher Vorgänger selbst nochmal machen muss.
Die Alten, die viele Vereine am Laufen halten und jetzt immer schneller wegsterben, sind mit einer anderen Kultur großgeworden und hängen oft an ihrem Verein, weil sie den durchaus noch selbst mit (wieder)aufgebaut haben.
Vereine leben vom Gemeinschaftssinn der Menschen und der ist in unserer Gesellschaft seit mehreren Jahrzehnten politisch gewollt auf dem absteigenden Ast. Ein Stück weit kann man dem im Verein durch gute Jugendarbeit entgegenwirken, aber gegen einen politisch gewollten gesellschaftlichen Trend kommt man damit trotzdem langfristig nicht an. Insbesondere nicht, wenn ein Großteil der Jugend aus unmotivierten Kindern und Jugendlichen besteht, die von ihren Eltern teils gegen ihren Willen zwecks betreuter Freizeitgestaltung in den Verein geschickt werden, nur um sie nicht selbst an der Backe zu haben.
Ist es wirklich ein politisch gewollter gesellschaftlicher Trend? Oder doch eher die Konsequenz aus verschiedenen Themen wie sinkender Geburtenrate / weniger Jugendlichen / Vergreisung, von Ganztagesschule, von BA/MA-Umstellung mit mehr Studiendruck und verdichteter Arbeit sowie irgendwie einem Abkommen von der Vorstellung, dass die gesamte Gesellschaft organisiert sein muss?
Es gibt einen gewissen politisch gewollten Trend dazu Vereine die im Bereich der gemeinwohlorientierten Dienstleistung angesiedelt sind bürokrarische Hürden in den Weg zu legen und steuerliche Gemeinnützigkeit abzuerkennen usw. Oft mit dem Argument das die (kommunalen) Gelder fehlen das zu unterstützen bzw. passende Rahmenbedingungen zu schaffen (z.B. Sportplatz etc.), und das die Privatwirtschaft das doch besser könne.
Da hast du durchaus Recht - Vereine sind so ein Bereich, in dem etwas Entbürokratisierung echt nötig wäre. Es macht ja schon Sinn, dass größere Vereine saubere Strukturen haben, aber nicht jede Skatbruderschaft braucht wirklich jährliche Hauptversammlungen und einen Kassenprüfer. Und die digitalen Mitgliederversammlungen haben wir auch erst seit Corona, das war ewig ein riesiges Gehampel für Vereine, deren Mitglieder extrem verstreut leben.