this post was submitted on 10 Oct 2024
2 points (52.3% liked)
DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
2060 readers
286 users here now
Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.
Ursprünglich wurde diese Community auf feddit.de gegründet. Nachdem feddit.de mit immer mehr IT-Problemen kämpft und die Admins nicht verfügbar sind, hat ein Teil der Community beschlossen einen Umzug auf eine neue Instanz unter dem Dach der Fediverse Foundation durchzuführen.
Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:
Eine ausführliche Sidebar mit den Serverregeln usw. findet ihr auf der Startseite von feddit.org
___
founded 5 months ago
MODERATORS
you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
view the rest of the comments
Der Artikel zeigt, dass diese Diagnosen nicht weiter abgerechnet werden. Right? D.h. Viele der Betroffenen könnten einfach nur entschieden haben, dass Ihnen das gesellschaftlicher Stiegma zu hart ist. Im Moment?
Der Punkt mit der Abrechnung ist gut, nach dem selben Prinzip hat der Studienautor auch hier “herausgefunden“ dass Autismus massiv überdiagnostiziert wäre. ( Stichwort Modediagnose) Ich halte den Herrn für ein bisschen unseriös.
Viele der Kinder und Jugendlichen in Deutschland, die von Ärzten und Psychologen zu Autisten erklärt werden, haben dieses Störungsbild gar nicht. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler um den Marburger Kinder- und Jugendpsychiater Christian Bachmann und den Versorgungsforscher Falk Hoffmann von der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, die Versichertendaten der AOK aus sieben Jahren ausgewertet haben.
https://taz.de/Autismus-bei-Kindern/!5375265/
Finde ich einen stichhaltigen Studienansatz: Wieviele Autismusdiagnosen gibt es 5 Jahre später noch? Was soll daran unseriös sein? Wie kommst du darauf?
Als anekdotische Evidenz kann ich bestätigen, dass Autismus seit diesem Kinofilm, dessen Namen mir nicht einfällt, schwer en vogue ist. Ich habe meinen Zivi in einer Schule für geistigbehinderte Kinder gemacht. Einige der Kinder waren „einfach nur dumm“ - Geburtsfehler o.ä. Einige Eltern haben die dann zu Autisten erzogen. Waren die aber nicht. Wir hatten auch echte Autisten, da merkt man schnell die Unterschiede. Eine Mutter war sogar Vorsitzende des Autismusvereins - mit nem anerzogenen Autistenkind!
Ich vermute, das ist psychologisch für die Eltern besser zu verkraften gewesen. Kind ist zwar behindert, aber hat „geheime“ und „mysteriöse“ Fähigkeiten. Ich hatte keine Eltern kennengelernt, die irgendwie normal drauf waren. Von Verdrängen oder Wegschließen bis zu Betütteln und Vorführkind gab es alle Extreme. Die Mitte fehlte aber.
Man bekommt als Autist ja nicht zwangsläufig Medikamente und Dauertherapie. Wenn man also Diagnostiziert wurde und so weit therapiert wurde, das man keine abrechnungsfähige Unterstützung mehr braucht, dann taucht das bei den Kassen nicht auf, aber Autist ist man ja immer noch.
Das ist richtig. In dem Artikel wird allerdings von Diagnose geredet, nicht Therapie oder Medikamente. Ich habe mit die Originalstudie nicht durchgelesen, ob da von Therapie geschrieben wird - ist mir zu unwichtig /-)
Den Punkt, dass diagnostizierter Autismus lernfördernde Vorteile mit sich bringt, finde ich allerdings sehr valide. Menschen bzw in dem Falle Eltern suchen oft den schnellen Vorteil.