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Vor allem in energetisch schlecht sanierten Häusern mit alten Öl- und Gasheizungen werden sich die Heizkosten durch den Emissionshandel aber vermutlich massiv erhöhen.
Studienautor Andreas Holm spricht gar von einem „unkalkulierbaren Kostenrisiko“ für Bewohner und Eigentümer. „Kurzfristig werden große Teile der Betroffenen – der Energiekrise ab 2022 vergleichbar – nur durch den Verzicht auf Heizen und Mobilität mit fossilen Energieträgern reagieren können“, heißt es in der Studie, die vom Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) in Auftrag gegeben wurde.
BuVEG-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs fordert die Politik zu mehr Unterstützung für energieeffiziente Maßnahmen im Gebäudebereich auf: „Auf viele Eigentümer und Mieter werden hohe Mehrkosten zukommen, weil Fassade, Dach und Fenster veraltet sind.“ Im schlechtesten Fall seien dies viele Tausend Euro – pro Jahr. Es brauche deswegen dringend eine neue Sanierungsoffensive in Deutschland, um die Menschen vor diesen Zusatzbelastungen zu schützen.
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Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der sozial orientierten Wohnungswirtschaft (GdW), warnt die Bundesregierung, die Menschen, aber auch die Unternehmen, zu überfordern. „Bereits beim Heizungsgesetz hatten wir seinerzeit massiv davor gewarnt, ein Gesetz zu verabschieden, bei dem die notwendige Unterstützung der finanziell Betroffenen nicht vorher geklärt ist“, sagt Gedaschko. Dieser Fehler dürfe sich nicht wiederholen.
Das Oel und Gas fuer Heizen keine Zukunft haben und nur noch teurer werden ist schon lange klar.
Wenn jemand in den letzten 10 Jahren ne Oel oder Gasheizung eingebaut hat ist das einfach nur Dummheit, und sollte nicht von der Allgemeinheit bezahlt werden. Ich wuerde mir einzig wuenschen dass Vermieter die Mehrkosten nicht auf Mieter umlegen duerfen - die koennen nichts dafuer dass der Vermieter kein Gehirn hat.
Heizunge aelter als 10 Jahre kommen oft in Richtung Lebensende - und mit der Kostenersparnis durch Austausch ist das auch nicht doof das etwas frueher zu machen. Dafuer solle sich ein Hausbesitzer etwas Geld weggelegt haben - sowas ist berechenbar.
Welche Alternative soll sich denn vor 10 Jahren angeboten haben? Bei Wärmepumpen ist ja bereits bekannt, das selbst die im ersten "Boomjahr" ('22) heute schon nicht mehr auf dem technischen Stand sind und selbst aktuelle Modelle - nach Erfahrungen aus dem eigenen Umfeld - im Betrieb immer noch deutlich (15-20%) teurer als eine Gasheizung. Von den Mehrkosten in der Anschaffung ganz zu schweigen. Solarthermie fiele mir noch ein, die lässt sich aber effektiv nur für Warmwasser nutzen und betrifft damit einen vergleichsweise kleinen Anteil der Heizkosten. Zudem ist bei der Wärmepumpe auch immer die Frage woher der Strom kommt - damit sind sie bis zum endgültigen Kohleausstieg (der sich unter evtl. kommenden Unions-Regierungrn wohl nochmals verzögern wird) vermutlich auch nicht viel weniger CO²-intensiv als eine moderne gut eingestellte Gasheizung. Ach ja und moderne Gasheizungen lassen sich übrg. auf ein Erdgas-/Wasserstoff-Gemisch umrüsten...
Insgesamt ein Thema, das viel zu komplex ist, um nur die Vermieter die vor 10 Jahren saniert haben zu verurteilen. Zumal viele Mietwohnungen vermutlich länger als 10 Jahre unsaniert sind.
Eine Wärmepumpe ist immer weniger CO2 intensiv als eine Heizung die Gas oder Öl verbrennt, selbst wenn ihr Strom nur Kohlestrom ist.
Unter der Annahme, dass 1 kWh Kohlestrom genauso viel CO2 frei setzt wie eine kWh Erdgas/Öl, Du aber aus 1 kWh Strom 3-4 kWh Heizleistung machst (im Gegensatz zu 0,9-1 kWh die Du aus Öl oder Gas gewinnst), hast Du halt nur 1/3 bis 1/4 des CO2 frei gesetzt.