Tja, ich dachte ich versuche mal mein Glück bei den Profis. Ich habe 4 unterschiedliche Sorten von Royalqueenseeds (Titan F1 Auto, Quick One Auto, Royal Gorilla Auto, Wedding Cake), die alle mehr oder weniger dieselben Symptome zeigen. Untere Blätter gelb von Spitze zum Stiel hin, teilweise mit grauen oder braunen Flecken, Stiel bei einigen lila (gehört nicht explizit zur Sorte), obere Blattspitzen teilweise abgestorben bei "normal grünen" Blättern. Dazu noch nicht vorhandenes Wachstum, die Pflanzen sind gerade bei 10cm angekommen und sollten laut Plan theoretisch nächste Woche langsam in die Blütephase gehen. Lasst euch von den Fotos nicht täuschen, ich konnte Weissabgleich, Helligkeitsanpassung und Filter nicht komplett abschalten und damit haben die Pflanzen alle einen Beautyfilter. So schön grün wie es aussieht sind sie leider nicht, gerade beim letzten Bild. Da sieht man aber beim genauen Hinsehen die dezenten Flecken.
Die Feminisierte fehlt auf den Bildern, sieht aber auch so aus. Die Pflanzen sind am 02.06. in Jiffys gekeimt, dann sofort in Endtopf (Mykorrhiza unter den Jiffy). Größe 8-10L. Da kommt vermutlich der erste Teil wo jeder die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, aber ich dachte so wild wirds nicht sein: Das Medium besteht zu 1/6 aus Vermiculite, 1/6 Perlite, 1/3 Compo Bio Kräuter- und Anzuchterde und 1/3 "COMPO SANA Qualitäts-Blumenerde 50% weniger Gewicht". Stickstoffangabe 50-300 mg/L. Darunter noch 2 cm Blähton. Alle Töpfe bis zum Drain einmal mit Leitungswasser gegossen. Das ganze habe ich dann auf eine Fensterbank im Keller gepackt zusammen mit einer sehr schwachen Wachstumslampe (ca. 25 Watt auf zwei Lampen verteilt). Weil ausser Spargelzeit bei zwei Pflanzen nichts passiert ist und dazu noch Trauermücken kamen, in Woche 2 etwas mit Neem besprüht, Gelbtafeln platziert und eine große LED Wachstumslampe mit 260W (Realverbrauch) bestellt, alles in einen eigenen Kellerraum gestellt mit kleinem USB Lüfter davor und gewartet. Auch nicht wieder gegossen seit dem Eintopfen. Lampe auf etwa 20% gedrosselt und auf 12/12 gestellt, laut App steht die Lampe auf 35-40 DLI. Temperatur 26 Grad, Luftfeuchtigkeit 55%. Die Erde wurde und wurde nicht wirklich trockener, die Blätter wurden aber schon heller, hingen etwas traurig und manche Stiele wurden lila. Da es das Wetter dann hergab die Töpfe die letzte Woche immer abends in den Garten geschleppt und abends wieder rein, weil es nachts noch unter 15 Grad wurde. Weil es aber alles nicht besser wurde habe ich mal gegoogelt und da ich es nicht wirklich eingrenzen konnte habe ich jetzt in der letzten Woche mal alles probiert was mir so untergekommen ist an Ursachen und Lösungen: ich habe mir ein BioBizz Starterset geholt und BioBizz Grow verabreicht - Verhältnis 1ml pro Liter und jeweils etwa 100ml pro Topf im Kreis um die Pflanze. Ich dachte ich starte lieber mit wenig Gießen und wenig Dünger, weil Nährstoffbrand und Überwässerung auch im Raum stehen. Dann nach paar Tagen als nix passiert ist auch noch BioBizz Bloom in gleicher Konzentration und Weise. Dann noch über BioBizz Alg-A-Mic gestolpert und darüber, dass man das auch sprühen kann und das laut Hersteller gegen Stress hilft und Pflanzen nach Überdüngung oder Mangel retten kann. Also das auch noch gesprüht. Keine Besserung, weiter schlechter. Und gestern dachte ich dann "alles oder nichts" und habe BioBizz Grow, Bloom und Alg-A-Mic nach Düngeschema für Allmix gegeben und bis zu Drain gegossen.
Ich weiß dass weniger mehr ist und Autos theoretisch nur mit Leitungswasser auskommen müssten, aber irgendwas ist ja komplett verkehrt gelaufen. Im Raum steht für mich so ziemlich alles, dummerweise genau die entgegengesetzten Dinge: Nährstoffbrand, Nährstoffmangel (50 oder 300 mg/l könnten vielleicht schon von einem ins andere Extrem wechseln). Überwässerung (Medium wird einfach nicht trockener) vs. Unterwässerung (obere 1-2cm schon trocken). Und durch die Flecken bin ich auch noch auf Pilze als Joker gestoßen.
Ich vermute jetzt kommt als erstes "klarer Fall, überwässert", aber kann doch nicht sein, dass ich nur einmal gieße, der Topf für 3 Wochen feucht bleibt und die Pflanzen darin ersaufen?! Oder dass es nach 3-4 Wochen immer noch Nährstoffbrand ist und sich die Pflanzen nicht dran gewöhnt haben... Da heißt es doch immer "ist wie Unkraut", Unkraut stellt sich nicht so an.
😬 na da bin ich mal gespannt was bei mir rauskommt... Stress haben die Pflanzen jetzt vermutlich genug bekommen und manchmal bin ich auch ausserhalb der Zeiten noch in den Raum.
Wie sieht es eigentlich mit den Blättern aus, wenn ich die weil es so wenig sind nicht ganz entfernen will: Kann ich nur die nekrotischen Spitzen abschneiden oder ist das keine gute Idee? Bei Menschen muss sowas ja entfernt werden damit es sich nicht ausbreitet oder z.B. zu Blutvergiftung führt...
Bei denen würd ich erst mal nichts entfernen oder wirklich maximal eins weil sonst ja nicht viel übrig bleibts
naja ich meine wirklich die Spitze die sowieso tot ist und vielleicht noch nen Millimeter - oder ist das wegen offener Wunde und Infektionsgefahr o.ä. keine gute Idee? Ich will nur nicht, dass der tote Teil sich ausbreitet oder die Pflanzen zusätzlich stresst/belastet.
Oh da weiß ich auch nicht was letztlich besser wäre, meine Erfahrung hält sich auch in Grenzen