Netzkultur / Netzpolitik

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submitted 1 month ago* (last edited 1 month ago) by D_a_X to c/netzkultur
 
 

Bereiche, in die wir niemals gehen sollten
Specht-Riemenschneider sagt, sie stehe für die Vereinbarkeit von Datenschutz und Digitalisierung. Dabei sieht sie aber rote Linien: Das informationelle Selbstbestimmungsrecht müsse auf jeden Fall eingehalten werden. Jede Verarbeitung personenbezogener Daten sei ein Grundrechtseingriff. Ob der zu rechtfertigen ist, hänge davon ab, wie tief der Eingriff sei.

Dabei bezieht sich Specht-Riemenschneider auch auf das von der Ampel-Regierung geplante Überwachungspaket. Das erlaube weitreichende Grundrechtseingriffe schon anlässlich von Wohnungseinbrüchen, greife auch die Privatsphäre von Zeugen an. „Das sind Bereiche in die wir nicht gehen können und niemals gehen sollten“, sagt sie. „Niemand will den Polizeien und Sicherheitsbehörden dringend benötigte Befugnisse nehmen. Aber was über die Verfassungsgrenze hinausgeht, geht einfach nicht.“

Zu einer möglichen Vorratsdatenspeicherung sagt Specht-Riemenschneider, dass das EuGH-Urteil aus dem April diese grundsätzlich erlaube, wenn sie verschiedene Kategorien persönlicher Daten ausreichend trenne und auf den absolut erforderlichen Zeitraum beschränkt sei. Bei der Ausgestaltung dieses Spielraums bestünde allerdings die Gefahr, „dass man in die Verfassungsfeindlichkeit läuft.“ Die Speicherung persönlicher Daten kann laut Specht-Riemenschneider zudem „ein Dauergefühl der Überwachung in der Bevölkerung schaffen“. Sie bittet, diese Tatsache in den politischen Dialog einzubeziehen.

Chatkontrolle: „höchst fragwürdig“
Zudem äußert sie den Wunsch, dass ihre Behörde früher in Entscheidungsprozesse eingebunden wird. „Dann machen Sie Gesetze, an denen wir am Ende nicht so viel rummeckern müssen.“ Datenschutz sei kein Innovationsverhinderer, „wenn wir ihn von Anfang an ordentlich mitdenken.“

Ein Transparenzgesetz hielte Specht-Riemenschneider für „ein tolles Signal“. Die Informationsfreiheit gehöre allerdings nicht zu ihren Schwerpunkten, sagt die Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit.

Bei der Chatkontrolle hält Specht-Riemenschneider es für „höchst fragwürdig“, ob diese zur Zielerreichung – den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt im Netz – überhaupt geeignet sei. Sie könne deshalb nicht ernsthaft in Erwägung gezogen werden.

Die Übermittlung von Standortdaten von Telefonen anhand der Werbe-ID hat Specht-Riemenschneider, so sagt sie, „in den letzten drei Monaten Tag und Nacht beschäftigt.“ Sie fordert ein Gesetz, das Databroker adressiert, die solche Daten sammeln. Die seinen bislang nämlich datenschutzrechtlich noch nicht angreifbar.

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Rechnet man Sub-Domains zusammen, waren laut Recherchen von Damian zuletzt 122 Seiten auf Empfehlung der CUII in Deutschland gesperrt. Auf 41 der Seiten hatte Damian keine urheberrechtswidrigen Inhalte gefunden. Sie standen zum Verkauf, verlinkten auf andere Seiten oder führten ins Nichts. Von den 41 Seiten sind bei den meisten Providern inzwischen nur noch zwei gesperrt. Lediglich o2 hinkt noch hinterher und sperrt, Stand 22. September, noch sieben Seiten unrechtmäßig.

Die inzwischen freigegebenen Seiten waren teils über ein Jahr lang grundlos gesperrt. Dabei sind die CUII-Mitglieder eigentlich dazu verpflichtet zu prüfen, ob die blockierten Seiten weiterhin „strukturell urheberrechtswidrige“ Inhalte anbieten. Und zwar regelmäßig, so der CUII-Verhaltenskodex und die Verabredung mit der Bundesnetzagentur.

Das Monitoring ist wichtig, weil die Internetsperre ein weitreichender Eingriff in die grundgesetzlich geschützte Informationsfreiheit ist und gut begründet sein muss. Dass die CUII die gesperrten Seiten jetzt weitgehend freigegeben hat, zeigt, dass die Seiten tatsächlich unrechtmäßig gesperrt waren – und das Monitoring unzureichend war. Jetzt muss sich zeigen, ob nach der großen Aufarbeitung die Netzsperren regelmäßig überprüft werden.

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submitted 2 months ago* (last edited 2 months ago) by marv99 to c/netzkultur
 
 

Die Cloud der SAP-Tochterfirma Delos mit ihren Microsoft-Office-Produkten verstärke die ohnehin starken Abhängigkeiten der öffentlichen Verwaltung von Microsofts proprietärer Software noch weiter. Das sagte die Digitalexpertin der Linken, Anke Domscheit-Berg, dem Onlinemagazin Netzpolitik.org. Sie nannte das kombinierte SAP-Microsoft-Produkt "eine Microsoft-Cloud im Delos-Mantel".

Netzpolitik.org-Link: Verwaltungscloud: Bund vergrößert seine Abhängigkeit zu Microsoft

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Die Ampel-Koalition hat sich auf eine Alternative für den "kostenfreien" PIN-Rücksetz- und Aktivierungsdienst (PRSD) für die elektronische Identität (eID) im Personalausweis geeinigt. Die Bundesregierung sah sich Ende 2023 aufgrund "unkalkulierbarer Kosten" gezwungen, den Service einzustellen.

Die Regierungsfraktionen wollen das kostenpflichtige Ändern der sechsstelligen Geheimnummer nun erstmals online ermöglichen und diese Aufgabe zugleich outsourcen, um das Angebot aus privater Hand günstiger zu machen. Dies sieht eine geplante Überarbeitung des Personalausweisgesetzes vor, auf die sich die Ampel im Rahmen ihrer heise online vorliegenden Änderungsanträge zum Regierungsentwurf des 4. Bürokratieentlastungsgesetzes verständigt hat.

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submitted 2 months ago* (last edited 2 months ago) by D_a_X to c/netzkultur
 
 

Archive ink

Schwere Vorwürfe hat die Electronic Frontier Foundation (EFF) gegen NextNav erhoben. Die Bürgerrechtsorganisation aus San Francisco wirft dem US-Navigationsdienstleister vor, sich Teile des Frequenzbands um 900 MHz unter den Nagel reißen und privatisieren zu wollen. Das Spektrum zwischen 902 und 928 MHz hat die US-Regulierungsbehörde FCC (Federal Communications Commission) momentan als Allgemeingut eingestuft. Es sei etwa für Funkamateure, nicht lizenzierte Verbrauchergeräte sowie industrielle, wissenschaftliche und medizinische Ausrüstung freigegeben und habe sich zu einer "Brutstätte für neue Technologien und Community-Projekte" wie Meshtastic entwickelt, betont die EFF. Diese geteilte Ressource müsse darfür unbedingt erhalten bleiben.___

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submitted 2 months ago* (last edited 2 months ago) by D_a_X to c/netzkultur
 
 

Wie die Windows-Sicherheit verbessern? Microsoft lud Security-Anbieter zum großen Konsens-Summit. Der Elefant im Raum: ein abgeriegelter Windows-Kernel.

Ein sperrig betitelter „Windows Endpoint Security Ecosystem Summit“ und eine wegweisende Entscheidung bei Microsoft – das geht wohl zusammen: Gemeinsam mit Security-Anbietern hat der Konzern allem Anschein nach die Weichen für die Sicherheit des Betriebssystems neu gestellt. So deutlich will sich Microsoft zwar nicht ausdrücken, doch zwischen den Zeilen sieht das anders aus.

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Das Internet Archive geht über Googles frühere Cache-Funktion deutlich hinaus: Es hält in der Regel diverse Speicherpunkte bereit. Der Aufruf über Google ist allerdings nur ein klein wenig komfortabler als der direkte Aufruf über die Wayback Machine. Google hat nämlich den Link nicht direkt beim Suchergebnis hinterlegt. Stattdessen muss erst auf die drei Punkte neben der URL geklickt und dann der Button "Mehr über diese Seite" ausgewählt werden. Ganz unten sind Information zu finden, wann die Website erstmals von Google indexiert wurde. Dort ist auch der Link zum Internet Archive hinterlegt.

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submitted 2 months ago* (last edited 2 months ago) by marv99 to c/netzkultur
 
 

Nach Ansicht des CCC lässt sich die Bundesregierung "von den Faschisten treiben und schwenkt in Rekordzeit von 'Anonymität wahren' zu 'alle biometrisch überwachen'". Der Hacker-Verein kündigte an: "Wenn dieser Gesetzesentwurf verabschiedet wird, dann genügt es nicht mehr, schöne Stellungnahmen zu schreiben und alle drei Jahre eine Demo gegen die Vorratsdatenspeicherung zu organisieren. Künftig müssten wir dazu anleiten, Überwachungsmaßnahmen zu sabotieren und abzuschalten."

Stellungnahme von Organisationen wie dem Chaos Computer Club (CCC), Amnesty International, D64, Algorithmwatch, Digitale Freiheit und Load: Zivilgesellschaft kritisiert Sicherheitspaket

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