Der Ruhr-CSD in Essen ist am Samstag zwar weitgehend friedlich verlaufen, allerdings meldet die Polizei zwei Zwischenfälle: Gegenüber der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" erklärte Polizeisprecher Hendrik Heyser, das Einsatzkräfte am Hauptbahnhof einer etwa 20-köpfigen Gruppe von mutmaßlichen Neonazis Platzverweise erteilten, um eine Konfrontation mit CSD-Teilnehmenden zu verhindern. Die Männer waren in Schwarz gekleidet und trugen teilweise Springerstiefel und Glatze.
Mein erster Tipp wäre die JN oder DJV gewesen, aber das klingt eher nach traditionellen Neonazis
Kurze Zeit später tauchte eine Neonazi-Gruppe erneut beim CSD auf und skandierte: "Hier kommt die deutsche Jugend".
Ah, da sind die Wichser von der DJV
Die Störer flüchtete jedoch, als sie die Polizei bemerkten.
Das soll der tapfere Nazi-Nachwuchs sein? Der kriegt dafür höchstens einen Platzverweis und eine Gespräch mit den Eltern und trotzdem traut er sich nicht, dazu zu stehen?
Die Beamt*innen konnten aber dennoch 14 Beteiligte stellen, darunter zwei, gegen die am Hauptbahnhof Platzverweise ausgesprochen worden waren.
Da beide minderjährig gewesen seien, wurden sie den Erziehungsberechtigten übergeben. Die "Bild"-Zeitung veröffentlichte Bilder der Rechten.
Wurde die Bild von der Antifa GmbH aufgekauft?
Ein weiterer Zwischenfall mit möglicherweise rechtsextremen Hintergrund ereignete sich an der Pfarrkirche St. Josef: Dort wurde am Samstag eine wegen des CSDs gehisste Regenbogenfahne abgerissen. Die katholische Gemeinde will deshalb Anzeige gegen Unbekannt erstatten.
Im Vorfeld hatten die CSD-Organisator*innen die Teilnehmenden davor gewarnt, alleine zu kommen: "Bewegt euch in Gruppen, damit Menschen, die nicht 'CSD-freundlich' sind, keine Chance haben", postete der CSD-Verein letzte Woche in sozialen Medien.
Die Bedrohungslage schreckte aber Aktivist*innen nicht ab: Bei der Demo machten sich 6.000 Menschen unter dem Motto "Gemeinsam bunt: Liebe ohne Grenzen" für gleiche Rechte stark.
Auch in anderen CSD-Städten gibt es eine rechtsextreme Bedrohungslage: So will eine rechtsextreme Kleinpartei Ende des Monats den CSD im sachsen-anhaltischen Burgenlandkreis stören (queer.de berichtete). Dort war es im vergangenen Jahr bereits zu Flaschenwürfen und einem Hitlergruß gekommen (queer.de berichtete).