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[–] branchial@feddit.de 0 points 6 months ago (23 children)

Dünn sein und dünn zu bleiben ist in dieser Gesellschaft eine Leistung, die du erbringst. Zumindest wird das so wahrgenommen. Ein dünner Körper ist unter Kontrolle, der Geist steht über dem Körper.

👏👏👏👏

Scheiss Individualismus, scheiss Liberalismus, jeder Mensch lebt in einem Kontext von dem man sich nicht trennen kann. Der Körper wie auch der Geist ist fortwährend in Bewegung und in Veränderung innerhalb eines materiellem Kontext aus dem man sich nicht lösen kann. "Sei einfach gesund/glücklich", "Streng dich doch einfach mal ein bisschen an" sind keine Hilfen, man muss an die Ursachen ran wenn man an sich etwas bewusst verändern will. Und wenn nicht dann halt nicht. Leben hat ein Recht auf leben.

[–] federalreverse@feddit.de 0 points 6 months ago* (last edited 6 months ago) (9 children)

Schon richtig, systemisch kann man zum Beispiel sehr gut bei unnötiger, kalorienreicher, ballaststoffarmer, hoch verarbeiteter Nahrung ansetzen, genauso wie auch bei der Abhängigkeit vom Auto durch bessere Stadtplanung. (Özdemirs Vorschlag für ein Kinderwerbeverbot ging ja genau in diese Richtung.)

Es ist also schon richtig, die Last vom Individuum zu nehmen. Aber die Haltung "es ist ok, dass du fett bist", obwohl das absehbar Gesundheitsprobleme auslösen wird, die für die Person selbst schmerzhaft und für die Gesellschaft teuer werden, finde ich auch schwer zu rechtfertigen.

[–] waldwesen@feddit.de 0 points 6 months ago (1 children)

Ich habe eine chronische Erkrankung. Ich mache trotzdem nicht genug Sport und ernähren könnte ich mich wahrscheinlich auch besser. Ich bekomme teure Medikamente und jede Woche Physiotherapie. Aber mir siehst du es nicht an, bei mir gibt es keine Vorwürfe, keine Blicke und kein "du bist (zu) teuer für diese Gesellschaft" (es tut richtig weh den Satz zu schreiben). Bitte akzeptiert, dass es nicht einfach ist diese Kämpfe zu kämpfen.

[–] federalreverse@feddit.de 0 points 6 months ago* (last edited 6 months ago)

Ich habe eine chronische Erkrankung.

Natürlich kann man mit jedem Körpergewicht krank sein und auch Essstörungen haben. Und klar ist es wesentlich besser, wenn Menschen mit einem leichten Übergewicht glücklich sind anstatt einem für sie unrealistisch niedrigen BMI nachzulaufen. Aber ab einem gewissen Körpergewicht verursacht das Gewicht an sich bereits Probleme. Ich finde es (sowohl individuell als auch kollektiv) unethisch, zu behaupten, dass das so gut sei.

Ich mache trotzdem nicht genug Sport und ernähren könnte ich mich wahrscheinlich auch besser.

Es geht gar nicht darum, krass "Sport" zu treiben, also in Fitnessstudios zu gehen und zu pumpen oder jeden Tag 100 km Rad zu fahren. Es geht eher darum, im Alltag jeden Tag 3-5 km zu gehen und dazu angemessen zu essen. Und wenn du das nicht schaffst, dann liegt das nicht mal primär an dir sondern daran, wie stark diese Gesellschaft darauf ausgerichtet ist, Konsumbedürfnisse und Bequemlichkeit zu schaffen.

Aber mir siehst du es nicht an, bei mir gibt es keine Vorwürfe, keine Blicke und kein “du bist (zu) teuer für diese Gesellschaft” (es tut richtig weh den Satz zu schreiben).

Auf dieser individuellen Ebene möchte ich meine Aussage nicht verstanden wissen. Und natürlich müssen Einzelpersonen mit gesundheitlichen Problemen versorgt werden. Und ich bin absolut dagegen Menschen aufgrund ihres Übergewichts individuell zu beleidigen oder auszugrenzen. Aber gleichzeitig sollte es ansprechbar sein, dass unsere Art zu leben systematisch Probleme sowohl auf kollektiver als auch auf individueller Ebene verursacht.

Bitte akzeptiert, dass es nicht einfach ist diese Kämpfe zu kämpfen.

Keine Frage.

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