Rund 130 Polizisten aus Berlin, Brandenburg und Sachsen haben zehn Wohnungen durchsucht. Grund dafür war ein Angriff mehrerer Neonazis in der Hauptstadt.
Rund 130 Polizisten aus Berlin, Brandenburg und Sachsen haben zehn Wohnungen durchsucht. Grund dafür war ein Angriff mehrerer Neonazis in der Hauptstadt.
Zu einer dieser Attacken kam es am 6. Juli am S-Bahnhof Ostkreuz in Berlin. Dabei griffen rund 20 Vermummte eine Gruppe Antifaschisten an. Die Täter sollen Zeugen zufolge mit Holzknüppeln, Schlagstöcken, Quarzhandschuhen und Reizgas bewaffnet gewesen sein. Sie sollen "immer zu zweit auf einen" losgegangen sein, wie eine Augenzeugin t-online berichtete.
Dabei wurden laut Staatsanwaltschaft nicht nur die angegriffenen Personen, sondern auch zwei Einsatzkräfte der Bundespolizei verletzt. Die verletzten Personen mussten teils ambulant, teils stationär behandelt werden. Einige der zunächst unerkannt geflüchteten Tatverdächtigen konnten den Angaben zufolge durch Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen der Bundespolizei und des Staatsschutzes identifiziert werden.
Die mutmaßlichen Neonazis sollen zudem für mindestens einen gemeinschaftlich begangenen Raub im Januar verantwortlich sein. Dabei sei ein 20-Jähriger in Prenzlauer Berg aus politischer Motivation heraus angegriffen und bestohlen worden.
Die Razzia erfolgte demnach wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Raubes, des schweren Landfriedensbruchs und des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. Die Einsatzkräfte beschlagnahmten den Angaben zufolge Telefone, digitale Speichermedien, bei der Tat getragene Kleidungsstücke, ein Pkw, Waffen sowie Propagandamittel.
Nach vorläufigen Festnahmen und weiterer polizeilicher Maßnahmen wurden die Tatverdächtigen entlassen. Haftbefehle sollen nicht beantragt werden, wie ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft auf Anfrage sagte. Insgesamt waren rund 130 Polizisten vom Landeskriminalamt Berlin, der Polizei Brandenburg und der Polizei Sachsen im Einsatz.
Immer wieder fallen Mitglieder vom "III. Weg" in der Hauptstadt auf. Die rechtsextreme Kleinstpartei ist etwa an Schulen in Berlin unterwegs. "Die Schüler werden von den Rattenfängern des 'III. Wegs' abgefangen", so ein Schüler im April im Gespräch mit t-online. Am vergangenen Wochenende betrieb eine Gruppe Neonazis des "III. Wegs" ein Kampfsporttraining im Stadtpark Lichtenberg. Auch dort fand die Polizei illegale Gegenstände.
Gut, diese Leute haben in der Gesellschaft keinen Platz.