this post was submitted on 14 Sep 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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[–] gigachad@sh.itjust.works 34 points 2 months ago (3 children)

Ich bin chronisch krank und habe Kosten von weit mehr als 11k im Jahr. Ich bin unendlich dankbar, dass die gesetzliche KV mir ein lebenswertes Leben ermöglicht. Und damit danke ich auch dir für deine Beiträge.

Wer weiß, vielleicht hast du mal ein krankes Kind, deine PartnerIn wird krank oder sogar du selbst. Dann kannst du deine "Investition" ja vielleicht wieder rausholen.

Falls du von deinen Alpha-Genen überzeugt bist, könntest du in ein freieres Land wie die USA ziehen, in dem Menschen lieber krepieren, als einen Krankenwagen zu rufen, weil sie es sich nicht leisten können.

[–] iLove@programming.dev 19 points 2 months ago* (last edited 2 months ago) (2 children)

Bei den ersten beiden Absätzen hattest du mich. Ich und mein Kind sind in eben dieser Situation und ich bin nun auch dankbar für die Leistungen, die wir endlich erhalten.

Trotzdem hätte dein dritter Absatz nicht sein müssen. Der Typ hat Punkte mit denen er durchaus recht hat. Siehe seine Kritik an der PKV und dem generellen Zustand des Gesundheitssystems. Mir fehlt es in derzeitigen Diskussionen stets an differenzierteren Betrachtungen statt immer nur das Schwarze und Weiße zu sehen.

Du kannst dich unglaublich glücklich schätzen, wenn bei deiner Therapie alles wie am Schnürchen läuft. Bei uns ist das absolute Gegenteil passiert - bei mir persönlich wie auch bei meinem Kind.

Wir mussten feststellen, dass die Ärzte so überlastet sind, dass uns erst zugehört wird und wir erst anständig behandelt werden, wenn es quasi unausweichlich und schon fast zu spät ist - man also so richtig krank ist. An dem Meme, was letztens die Runde machte à la "Es lohnt sich erst zum Arzt zu gehen, wenn man so richtig krank ist" - da ist was dran.

Im Fall unseres Kindes: Wir mussten uns nach einer Arztsuche nach mehreren Wochen abends weigern die Notaufnahme unseres Krankenhauses zu verlassen, um einfach nur vom Arzt angeschaut zu werden. Nochmals, in einer Notaufnahme. "Die Symptome sind nicht akut, weil sie schon seit zwei Wochen bestehen." Dass sie immer schlimmer wurden hat da niemanden interessiert. Neuroblastom 4S mit Amplifikation im Endstadium. Schon überall im Körper. Der halbe Bauchraum war Tumor. Alle Knochen, im Schädel, etc. Noch ein paar Wochen und es wäre zu spät gewesen. Viele der anderen betroffenen Eltern haben ähnliches und schlimmeres berichtet. Wir waren also kein Einzelfall.

Dass die gesetzliche Krankenversicherung ein Solidarsystem ist, daran besteht kein Zweifel. Dass da seit der letzten Jahrzehnte etwas gewaltig schief läuft, daran aber auch nicht.

[–] Cliff 6 points 2 months ago (1 children)

Dass die gesetzliche Krankenversicherung ein Solidarsystem ist, daran besteht kein Zweifel. Dass da seit der letzten Jahrzehnte etwas gewaltig schief läuft, daran aber auch nicht.

Eins der Hauptprobleme ist imho, dass der Anteil am erwirtschafteten Geld, der effektiv in die solidarischen Sozialsysteme fließt, immer kleiner wird.

[–] iLove@programming.dev 3 points 2 months ago (1 children)

Aus Interesse, gibt es dazu irgendwo Zahlen oder Studien? Das Gefühl habe ich auch, aber ich hätte gerne Bestätigung.

[–] Cliff 2 points 2 months ago* (last edited 2 months ago) (1 children)

Finde auf die Schnelle nur diese Daten. Die bestätigen den Eindruck eher nicht:

https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Gesundheitswesen/Datensammlung/PDF-Dateien/abbVI23.pdf
https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Alter-Rente/Datensammlung/PDF-Dateien/abbVIII36.pdf

Würde mich aber auch mal interessieren, wie sich das auswirken würde, wenn alle in die selben Systeme einzahlen würden. Ohne eigene Systeme für bestimmte Berufsgruppen, ohne Beitragsbemessungsgrenzen und eben auch wenn Einkommen, die sich aus hohen Vermögen ergeben mit einfließen würden.

[–] iLove@programming.dev 2 points 2 months ago

Danke. Hier ein Link zu absoluten Zahlen. Leider kann man nicht sehen was tatsächliche Ausgaben sind und was Gewinnabschöpfungen sind. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/73331/umfrage/einschaetzung-der-einnahmen-und-ausgaben-der-gkv/

[–] addictedtochaos@lemm.ee 2 points 2 months ago (1 children)

huh, ich hab nicht so ne krasse story wie du, verzeih mir.

ich seh seit 3 jahren aus wie ne leiche, geh zum arzt, zu einigen ärzten, alle schicken mich weg, wollen nicht mal blut abnehmen um das zu testen. was hatte ich ? Skorbut, vitamin mangel. 3 jahre erschöpfung wegen dem Mist. Mir fielen jetzt sogar die Haare aus.

ich hoffe ich hab gerade nochmal die Kurve kegriegt mit dem Haarwuchs. herausbekommen habe ich das alles, weil ich viekle Stunden in der Bobilothek medizinische Bücher durchgeblättert habe, einige mit ekligen BIldern.

achja, großer check up wurde auch gemacht, ich sei kerngesund. rissige lippen, dunkle Augenringe, nicht heilende Stellen an beinen und Gesicht, und so weiter. Ich hatte angst meine Zähne zu putzen, weil das so weh tat.

[–] iLove@programming.dev 3 points 2 months ago* (last edited 2 months ago) (1 children)

Das tut mir leid. Es ist schon krass wie oft bei Unwissen was es denn sein kann schlussendlich gesagt wird "alles gut", weil alle gängigen Tests negativ ausfallen. Seltenere Krankheiten werden aus dem Grund nicht weiter in Betracht gezogen, weil sie eben nur selten vorkommen und "ist ja nicht so wahrscheinlich" und "wieso ausgerechnet Sie". Als ob man etwas besonderes sein wolle, dadurch das man eben diese Krankheit hat.

So etwas wie deine Geschichte habe ich nun auch schon mehrmals gehört, also dass die Patienten mit einem selbst erörterten Verdacht zum Arzt sind und sich der Verdacht dann bewahrheitet hat.

Übrigens, nach der offiziellen Diagnose hat meine Mutter alle Symptome bei GPT eingegeben und es um Rat gefragt. Promt hat es die richtige Diagnose gestellt. Will jetzt nicht heißen, dass GPT stets beratschlagt werden soll, bei dem Mist was es regelmäßig ausspuckt. Nur lässt sich durch KI oder wenigstens guter Suchmaske in einer guten Datenbank doch einiges erleichtern. Ich glaube auf dem Level der angewandten Technologie sind wir halt noch nicht. Theoretisch ist das schon möglich.

[–] addictedtochaos@lemm.ee 2 points 2 months ago (1 children)

Ja, genau, das Problem war, daß sowas wie vitaminmangel extrem unwahrscheinlich ist - aber erstaunlich oft vorkommt, wenn man nahrungsmittel allergie hat, so wie ich.

Ich hab der Ärztin auch erzählt, was ich alles nicht esse, augrund von extremen Migräneanfällen, bauchschmerzen, Scheißerei und so weiter.

War ihr egal, ich sollte das alles trotzdem essen, und gegen die Augenringe mal ordentlich schlafen, und für die rissigen Lippen creme drauf. (ich war noch bei Hautärzten und Magenärzten, das war alles Käse)

ja, Migräne und brennende Haut nach Verzehr von Nachtschattengewächsen ist jetzt weg..... weil ich mir ohne ende Kalzium + Magnesium reingeschmissen habe. Vitamin c kann man dann auch besser aufnehmen.

Mir hat schlichtweg das Wissen gefehlt, und den Ärzten die Erfahrung.

plötzlich tut mir mein Ellenbogen nicht mehr weh, und ich kann von einer Woche auf die andere plötzlich viel schärfer sehen.

Ja, Datenbank und Quervernetzung ist hier chef, nichts anderes habe ich gemacht, es hat bloß tierisch lange gedauert, ich habe ja nur realschulabschluß.

[–] iLove@programming.dev 2 points 2 months ago

Schon eine krasse Geschichte. Mein Glückwunsch, dass du es dann selbst herausgefunden hast.

Uns hat ein Arzt erzählt wir sollen wegen der geschwollenen und blutunterlaufenden Augenlieder Muttermilch in die Augen tropfen. Er hat das als Bindehautentzündung abgetan, obwohl die Bindehaut tip top weiß aussah. Da macht man das wohl tatsächlich so.

Also wenn der Arzt jemanden vor sich hat, der nicht selbst so recherchiert wie du und ich, dann hat diese Person einfach Pech gehabt.

[–] Ibuthyr@discuss.tchncs.de 5 points 2 months ago

Ich könnte auch in die PKV einsteigen, find das aber unsozial. Es kotzt mich an, dass es in diesem Land so ein bullshit gibt. In Dänemark haben alle das gleiche Recht auf Behandlung.