Ich bin einer von den Menschen, die andere oft in die Kategorie "ANDERS" einordnen. Wenn man sich mal genauer betrachtet, was in diesem Moment passiert, dann kann man erkennen, das dadurch an ganz vielen Stellen, oft sehr viel Potential verschwendet wird.
Wenn man selbst schon öfters als ANDERS ausgeschlossen wurde, dann fängt man vielleicht irgendwann an, das zu akzeptieren und zieht sich in seine "eigene Welt" zurück.
Aber das ist ein großer Fehler, denn in Wirklichkeit lebt jeder in seiner eigenen Welt, manche haben dabei den Vorteil (ist es überhaupt einer?), dass ihre innere Welt so funktioniert, wie bei den meisten anderen Menschen auch und halten sich deshalb für NORMAL.
Das jemand ANDERS ist passiert ganz schnell, wenn man zum Beispiel nicht mit der gleichen Hand schreibt wie die meisten, dann ist man anders. Was natürlich absoluter Quatsch ist, denn mit welcher Hand man am liebsten schreibt, hat natürlich ansonsten fast absolut keine Bedeutung. Aber es wird eine Bedeutung daraus gemacht, bei mir zum Beispiel durch zwangsweise Umerziehung. Aber auch wenn man nicht gezwungen wird, dann passiert es auch heute noch, dass die NORMALEN beigebracht bekommen, wie man am besten schreibt, aber man selbst muss es selbst herausbekommen, weil keiner da ist, der einem beibringt wie man links schreibt.
Die Menschen die sich selbst für NORMAL halten müssen deshalb endlich verstehen, dass sie nicht der Standard sind, sondern nur zufällig Teil der biologischen Mehrheit.
Wenn zum Beispiel ein Mensch aus dem Autismusspektrum die Welt mit anderen Augen sieht, dann ist daran nichts falsch und man kann es auch nicht ändern. Ich bin immer wieder erstaunt, dass die NORMALEN auch nur auf die Idee kommen, dass man so eine Art der Wahrnehmung verändern könnte, denn ansonsten müsste es ja auch möglich sein, dass sie sich in die Welt eines Autisten versetzen können, was sie aber natürlich nicht können.
Wenn ich als Legastheniker manche Dinge anders wahrnehme und deshalb FEHLER in Texten einfach nicht sehen kann, dann kann man daran nichts ändern. Falls sich mal jemand traut mich danach zu fragen, dann sage ich immer, stell dir einfach vor, bei mir würde der Arm für die Rechtschreibung fehlen (eine extreme Vereinfachung, die die vielen positiven Effekte nicht darstellen kann), der ist einfach nicht da.
Hier im Fediverse bin ich schon vielen Menschen begegnet die Teil der Vielfalt sind und die mir deshalb besonders positiv aufgefallen sind. Sehr gerne habe ich zum Beispiel Dialoge mit Menschen aus dem Autismusspektrum, denn erstens konzentrieren sich diese Dialoge oft auf den Inhalt um den es gerade geht und zweitens gekomme ich dann nicht selten Einblicke in Einsichten zu einem Thema, auf die ich niemals selbst bekommen wäre.
Also deshalb mein Tipp an euch NORMALEN!
Seht auch nicht als die an, die die Norm darstellen, denn das seit ihr nicht, ihr seit zufällig Teil eines biologischen Narrativ, aber daraus folgt für das was ihr im Speziellen seit, absolut nichts, denn es hat nichts zu bedeuten, es ist einfach nur Zufall.