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Ursprünglich auf feddit.de. Per alternativem Frontend hier. Archiviert hier.

Alle dürfen hier ihre Gedanken zu beliebigen Themen teilen, auch wenn ich bisher anscheindend der Hauptposter bin. :)

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submitted 4 months ago* (last edited 2 days ago) by Peter_Arbeitslos to c/blog
 
 

Kommt meine Menschen, kommt zu mir ans Lagerfeuer. Ich erzähle euch eine Geschichte, älter als dieses Dorf und auch älter als eure Hütten und Häuser, die ihr hier errichtet habt, als ihr zu dieser Welt gestoßen seid. Du und ich kommen in ihr vor, denn wir sind Teil von ihr, auch wenn die Geschichte nicht jedes einzelne Wesen nennt, nicht all die hunderten und tausenden, von welchen sie geschrieben wurde. Intergalaktische Individuen haben sich hier versammelt, um aus den Ruinen der alten Welt Neues zu schaffen, Stein auf Stein. Mit jedem Sonnenaufgang erblickt die Sonne mehr der neuen Schönheit, mit jedem Anbruch der Nacht schenkt das silberne Mondlicht neuem seine dunkle Geborgenheit. Doch mit dem Aufbau begann es nicht, vor jedem Aufbau liegt ein Niedergang, so hat es die Natur entschieden.

Alles begann am dritten Tag des vierten Monates im Jahr 2024, als über Nacht die alte Welt ausgelöscht wurde. Das Universum war und ist an vielen Stellen böse, von Neid, Trug und Zorn befallen, in diesem Umfeld wuchs auch ich auf. Die Galaxie war und ist ein Zufluchtspunkt, in ihr fanden einige Reisende aus dem Universum jene alte Welt, andere waren über die Galaxie verstreut. Jeder der Planeten in der Galxie hatte eine Zivilisation mit mehreren Dörfern oder sogar Städten, je nach Zahl der in ihnen lebenden. Der alte Planet ist im Übrigen dem unseren nicht fern, so liegen keine drei Wimpernschläge zwischen uns und ihm, wenn die Reisegeschwindigkeit es zulässt. Er bestand schon seit langer Zeit, viele tausend Menschen fanden nicht nur Unterschlupf vor einem bösen Universum dort, sie fanden ein Heim, einen festen Ort in ihrem Leben. Etwas, das sie zuhause nennen konnten. Dort gingen sie aus und ein, mit jedem fremden Verstand, wenn auch nur auf der Durchreise, kam eine neue Ideenwelt und mit jeder neuen Idee, jedem neuen Wesen, gewann ihr Zuhause an Schönheit und Lebensglanz. Es waren viele, viele Einwohnende, man sprach von dem Planeten als der größten Metropole im ganzen Verbreitungsgebiet der dort gesprochenen Sprache. Die Metropole war mit anderen verbunden. Nicht nur mit anderen Metropolen, auch jedem kleinsten Planeten der gesamten Galaxis, solange dessen Bewohnenden ihr nicht feindlich gesinnt waren. Ich selber wuchs in dieser Metropole auf, ich war als Reisender dort hingekommen, um Obdach vor den bösen Tiefen des Universums zu finden und traf auf große Gastfreundschaft, wie auch Lebensfreude. Viele aus meinen früheren Lebzeiten kamen mit mir dorthin, doch warum wir zu so vielen gerade dort ein Zuhause fanden, ist eine andere Geschichte.

Lange Zeit ging das Leben unbeschwert, wir fanden ein trautes Heim, fernab des schwarzen Universums und doch in ihm, doch lebte es sich an unserem Ort, in unserer Galaxie, schöner, ohne all den Neid, all den Streit. Das war die Ruhe vor dem Sturm.

Der Sturm zog am vorhin erwähnten Tage auf, er kam voll und ganz unerwartet. Wir hatte alle schon Stürme erlebt, doch dieser war anders, giftig war er. Die wenigsten wussten, dass die Planetenflüsternden, die sonst die Naturgewalten unseres Planeten besänftigten, machtlos waren. Wir schliefen vermeidlich gut behüteten, heilen Welt ein und wachten im Chaos auf. Der Sturm hinterließ uns eine neue Atmospäre, die sich wie ein grauer Schleier vor unsere Augen legte. Jegliche Farbe war dem Planeten entschwunden, wir mussten uns mit aufwändigen Gewändern vor der toxischen Atmospäre schützen. Die alte Freude gaben uns die Gewänder nicht zurück. Mit Hilfe dieser Gewänder konnten wir uns zwar auf den Planeten trauen, doch verliehen uns jene Stoffe nicht die alt gewohnte, farbliche Sehkraft zurück. Wir konnten uns auch nicht mehr in allen Farben des Regenbogens ausdrücken, denn die Sonne erreichte unsere Erde nicht. Das war der Todesstoß für die farbenfrohen Künste und die Freude der alten Welt, einzig übrig blieb die seltene Kunst, die uns aus der Galaxis erreichte. Was war geschehen? Das ist die falsche Frage, uns war allen klar, das unsere in sich ausgeglichene Metropole in ihren Grundfesten erschüttert worden war. Wie jedoch war es geschehen? Die fünf Planetenflüsternden hatten nicht wie üblich für Ausgleich gesorgt, hätten sie uns beigestanden, so wäre das alles nicht geschehen. Zwei der Flüsternden wurden lange nicht mehr gesehen, niemand wusste wo sie waren. Einer von ihnen war Winterstille. Man erzählte, dass Winterstille weit weg gereist war, in ferne Ländereien. Das wäre an sich nichts beunruhigendes gewesen, es blieben ja noch drei Flüsternde, doch hatte Winterstille in der Zeit vor dem Sturm mehr Macht gewonnen als die anderen Flüsternden. Die Machtwaage der Planetenflüsternden selbst war ins Ungleichgewicht gekommen. Mit Winterstille verließ also eine sehr mächtige Persönlichkeit den Planeten, zurück blieb eine nun vollends ungleiche Waage, das Ungleichgewicht störte unseren Planeten und er lehnte sich gegen uns auf. Niemand hatte die Gefahr, die von einem zu mächtigen Flüsternden ausgeht, gesehen.

Monate lang bedrückte das Gift unsere einst so heitere Stimmung, doch waren wir ohne unseren mächtigesten Flüsternden ebenso machtlos, wie es die drei verbliebenen Flüsternden waren. Machtlos? Nein! Denn ein Ausweg blieb uns noch immer. Siebenundvierzig Nächte waren seit dem Sturm vergangen, es war der Zwanzigste im fünften Monat. Da trafen sich, nach vorhergehenden Zusammenkommen im Gemeindesaal der größten Stadt, sechsundzwanzig Bewohnende des Planeten in einem eigens dafür errichteten Gebäude, unter ihnen auch Nachtigall aus den Riegen der machtlosen Flüsternden. Der Grund für das Treffen war der Unmut, welcher unter den Bewohnenden den Planeten Einzug gehalten hatte, aus ihm ergab sich der Wille zu Tat. Fast fünfzig dunkle Tage hatte hatte man gewartet, dass der Flüsterer zurück zur Gemeinschaft des Planenten stieße und den Schaden am Planeten abwende. In dieser Zeit hatte man allerdings auch Gedanken gefasst, wie man in Zukunft ein solches Unheil abwenden könne. Man war zu dem Schluss gekommen, dass es einen Planeten ohne die Möglichkeit ungleicher Flüsternden brauche. Ich selbst beteiligte mich an diesen Gedanken, als Neunter traf ich zur Versammlung im neuen Gebäude ein. Ransleicht hatte die Versammlung zusammengerufen und das Haus errichtet, er war damals nur zwei Tage nach mir in unserer Metropole eingetroffen und wir waren uns schon oft in der größten Stadt des Planeten getroffen. Und so begannen wir, ein neues Leben zu planen.

Wir wussten nicht, was die Zukunft bringen sollte und wie wir sie verändern wollten. Wir wussten nur, dass es so auf diesem Planeten nicht weiter gehen konnte, die Idee, auf ihm zu bleiben hielt sich nicht lange. Also auf zu einem neuen, schon bestehenden? Einen eigenen finden und besiedeln?

Nur so weit kann ich euch für heute erzählen, meine Menschen, denn die Geschichten von Morgen müssen erst noch geschrieben werden. Genug der Geschichten für heute, legt euch zu Bette und besucht eure ganz eigene Welt, das Reich der Träume. Dort, wo alles möglich ist, wo ihr selbst über Raum und Zeit herrschen könnt, wenigstens für eine Nacht.

https://fediverse.foundation/blog/aus-feddit-de-wird-feddit-ort/

So viel zu dem Versuch, eine Geschichte draus zu machen. Ab jetzt ein kleines Archiv mit Ereignissen auf feddit.org.

  • Vorgeschichte mit feddit.de
  • Freitag, 21. Juni 2024: Erster Post auf der neuen Instanz.
  • September 2024: In diesem Monat sind 9 neue Gemeinden gegründet worden, von Nahost am 1.9. bis Drehscheibe am 30.9.
  • Samstag, 12. Oktober 2024: Das zweite alljährliche Lemmy- bzw. ich_iel-Wichteln findet wieder statt, die Planungen laufen an. Ein hübsches Beispiel, dass feddit nicht nur eine reine, seelenlose Allzweck-Online-Community ist. Hust, Reddit, hust!
  • Freitag, 25. Oktober 2024: Wartungsarbeiten sind gut verlaufen :) Nur wird EherVielleicht vermisst :(
  • Mittwoch, 6. November 2024: Die US-Wahlen und der Ausstieg Lindners aus der Ampel produzieren eine hohe Menge Pfosten, vorallem Maimais. Mehr Maimais über die Ampel, als über die US-Wahlen.
  • Montag, 18. November 2024: Mehrere Maimaiwellen gleichzeitig auf ich_iel, Weltlage produziert immer noch Maimais.
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Ich stelle diesen selbst geschriebenen Text frei zu Verfügung, eine Nennung der Autorschaft wäre trotzdem nett :)

Der Text ist hier nur rauskopiert, ohne Beachtung der Form, auf swisstransfer ist er als PDF zu inden.

Edwin A. Abbotts "Flatland" als feministische Satire des viktorianischen Englands – Vergleich von Roman und Realität Gliederung:

  1. Einleitung
  2. Definitorisches
  3. Inhaltliche Einführung in den Roman
  4. Hauptteil: Die Frauen Flatlands
  5. Abschluss: Klärung der satirischen Natur und Fazit
  6. Quellenverzeichnis 1 Einleitung Vor einigen Jahren, so dachte ich, in Wirklichkeit war es wahrscheinlich der 14. Oktober 2023, wurde in einer Sendung des deutsch-frazösischen Senders Arte1 ein mathematisches Buch erwähnt, das die oder den Leser*in durch verschiedene Dimensionen reisen lässt. Wie das gehen soll, fragen Sie sich? Nicht? Ich zumindest tat es und seitdem stand das Buch auf meiner Liste, bis ich vor einigen Monaten dazu kam, es zu lesen. Nach den ersten Seiten war ich schockiert, dass ein so frauenfeindliches und rückschrittliches Buch von einem derart vorzüglichen Sender in der heutigen Zeit beworben werden könnte, war allerdings zur selben Zeit verunsichert, wie wörtlich das Buch zu nehmen wäre. Daraus ergab sich die Frage, die auch im Titel dieser Arbeit steckt. Der Autor des Buches Flatland: A Romance of Many Dimensions2 von 1884 nennt sich im englischsprachigen Original pseudonym A. Square (Edwin A. Abbott), ich werde ihn hier im deutschen Das Quadrat nennen, solange ich mich auf ihn als Erzählinstanz beziehe. Das Buch wird auch meine Hauptquelle, zumindest für direkte Zitate, sein, für eine Textanalyse vermutlich nicht sonderlich überraschend. Definitorisches Vor dem Beginn meiner Arbeit gilt es, einen Begriff klarzustellen, den des Feminismus, wie er schon im Titel steht. Der Feminismus in seiner heutigen Form ist eine „Bewegung, die sich für politisch-praktische Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenschancen von Frauen einsetzt“3, wie es die Bundeszentrale für politische Bildung definiert. Nun ist 1884 nicht 2024 und ich glaube, jeder Mensch kann sich vorstellen, dass in 140 Jahren einiges mit einer politischen Bewegung passieren kann. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass es sich bei dem Buch, auf das ich mich im Folgenden beziehe, um eine nur zwölf Jahre alte Übersetzung aus dem Englischen handelt, denn sie ist sehr nah am Original. Die Definition sollte der Zeit gerecht werden, aus der das Buch stammt und in der der Feminismus noch in seinen Kinderschuhen steckte. Die Ursprungszeit des Feminismus ist schwer genau zu bestimmen, hingegen existiert die Unterdrückung von Frauen 1 Siehe Quellenverzeichnis 2 Siehe Quellenverzeichnis. 3 Siehe Quellenverzeichnis. 2 schon seit Urzeiten in vielen Gesellschaften. Die verstärkte, öffentliche Thematisierung der Frauenfrage kann auf die Französische Revolution zurückgeführt werden, immerhin gut 100 Jahre vor Erscheinen der überarbeiteten Auflage Flatlands 1884, auf die ich mich beziehe. Lange ging es dabei im Wesentlichen um die gesellschaftliche Gleichstellung der Frau mit dem Mann, was auch heute noch die Essenz des Feminismus ist. Als kleinsten gemeinsamen Nenner verstehe ich in diesem Text also den Feminismus als „ Das Anstreben der Gleichstellung von Frau und Mann“, andere Geschlechter sind für den behandelten Zeitraum nicht von Relevanz, allein schon, weil die schwache Quellenlage wohl den zeitlichen Rahmen dieser Hausarbeit sprengen würde. Ebenso verhält es sich mit dem Finden einer Definition des Feminismus aus den archivarischen Quellen des viktorianischen Englands, die ich dann mit dem definitorischen Verständnis hier im Text abgleichen könnte. Meine verwendete Definition schließt die (historische,) feministische Praxis als Teil des Feminismus, wie es bei der Bundeszentrale für politische Bildung ein wenig anklingt, also bewusst aus, zumal ich mich hier nun einmal mit einem Roman beschäftige. Inhaltliche Einführung in den Roman Nachdem wir das Definitorische geklärt haben, kommen wir nun zum konkreten Inhalt der zu beachtenden Textpassagen des Buches. Dazu gebe ich zuerst eine kleine Einführung (ich halte sie so grob wie möglich) in die Welt Flatlands, mit welcher es sich gar nicht so anders verhält, als mit unserer vor 140 Jahren. Praktischerweise sprechen die Figuren Flatlands auch Englisch und keine eigene Sprache, soweit ähneln sich unsere Welten. Zumindest, wenn wir nur die gesellschaftlichen Aspekte der vor uns liegenden Welt betrachten. Es herrscht ein strenges Ständesystem, wie es gerade im viktorianischen England geherrscht hat, doch dazu später mehr. Ich sprach von einer „ Vor uns liegenden“ Welt. Das ist insofern eine unübliche Formulierung, als dass sie die Vorstellung einer Art übersichtlichen Luftbilds kreiert, vielleicht einer Karte. Eine solche Beschreibung ist innerhalb einer Übersicht (auch in diesem Wort wieder die Draufsicht) vielleicht nicht unüblich, unüblich ist jedoch die Buchstäblichkeit, die dieser Formulierung in diesem Fall 3 zugeschrieben werden kann und sollte. Wir sehen auf Flatland drauf, so wie wir auf eine mehr oder weniger zweidimensionale Karte sehen, dennFlatland besteht nur in der zweiten Dimension. Das ist der fundamentale Unterschied zwischen unserer Welt und der Flatlands, des Flachlandes. Darin besteht der mathematische Witz und im Laufe des Romans soll auch die Zweidimensionalität der Welt Bestandteil einer Gesellschaftskritik werden. Das Ständesystem, das ich ansprach, hat sein Fundament in der unterschiedliche Anzahl der Ecken, die die Figuren (Figuren auch im mathematischen Sinne) haben. Je mehr Ecken, desto höher der Stand. Frauen sind Linien. Im Laufe des Romans besucht erst eine Kugel Das Quadrat, nimmt es nach einigen gescheiterten Erklärungsversuchen der dritten Dimension in eben diese mit und offenbart sich im Anschluss auch noch den patriarchalen Herrschern Flachlandes. In den Augen der Romanfiguren ist die Kugel ein Kreis, was ihr eine alles überstrahlende Autorität verleiht, da die Figuren in ihr ein Vieleck mit extrem hoher Eckenanzahl sehen. Inwiefern die Figuren die Kugel sehen, müssen Sie dem Buch entnehmen. So werden die Herrscher der zweidimensionalen Welt, allesamt Vielecke, von der Kugel genötigt, die dritte Dimension anzuerkennen. Doch selbst in dem Wissen, dass sie zumindest an irgendeiner Stelle falsch liegen müssen, bleiben die Vielecken doch lieber auf ihren alten Standpunkten zurück, denn eine höhere Dimension würde die alten Strukturen zweifelsohne zerbrechen lassen. Das Quadrat versucht vergeblich, seine Mitfiguren aufzuklären und wird letzten Endes eingesperrt. Soweit haben Sie die nötige inhaltliche Übersicht und Einführung in die zweite Dimension erhalten und ich kann zu konkreten Textstellen kommen. Hauptteil: Die Frauen Flatlands Die Frauen spielen an vielen Stellen des Romans eine Rolle, eigentlich müsste ich den ganzen Roman analysieren, um die Gesellschaftskritik des Autors in all ihren Dimensionen zu erfassen, doch zu meinem Glück hat ihnen Das Quadrat ein eigenes Kapitel gewidmet, auf das ich mich konzentrieren kann. Dieses Kapitel ist acht Seiten stark, die ersten viereinhalb davon behandeln allein die Gefahr, die von der Form (Figur, wenn mensch so will) der Frau im Flachland ausgeht. Ich hatte in der Übersicht über 4 die Gesellschaft der zweiten Dimension erwähnt, dass eine Figur mit jeder neuen Ecke weiter in der Gesellschaft aufsteigt, damit steigt auch die angeborene Intelligenz, zumindest, wenn den Vielecken Glauben geschenkt werden soll. Je mehr Ecken eine Figur hat, desto intelligenter ist sie. Frauen sind Linien. Der Ursprung der Gefahr durch Frauen ist eben diese Linienform, denn wenn mensch erfährt, dass gleichschenklige Dreiecke Soldaten sind und ihnen ihre spitze Ecke als Waffe dient, kann mensch sich auch ausmalen, wie gefährlich Frauen mit ihren punktförmigen Ecken sind, was auch der Grund ist, warum sie in ihrer Freizügigkeit mehr oder weniger stark eingeschränkt werden, wie Das Quadrat im ersten Teil des Kapitels schildert. „Ist ein Soldat ein Keil, ist eine Frau eine Nadel“4, lautet gleich der zweite Satz des Kapitels. Ich gehe hier nicht tiefer auf den unterschwelligen, objektifizierenden Klassismus gegenüber den niedrigeren Ständen ein, das ist in der zweiten Dimension ein ganz eigenes Thema, nur kurz angemerkt soll dieser Klassismus hier sein. Doch der Fokus soll auf der Frau liegen, welche ebenfalls als Objekt, eine Nadel, gesehen wird. Nadeln sind nicht nur durch ihren Bezug zu Hausarbeiten stereotyp weiblich assoziiert. Es geht neben der Objektifizierung auch eine Gefahr von ihnen aus, die Das Quadrat in den darauf folgenden Sätzen weiter konkretisiert. „ Sie ist sozusagen nur ein Punkt, zumindest an ihren beiden Enden. Hinzu kommt, dass sie sich praktisch unsichtbar machen kann. Daher ist mit einer Frau in Flatland nicht zu spaßen.“5 Eine gewisse Boshaftigkeit wird den Frauen mit dem letzten Satz zusätzlich unterstellt. Das rechtfertigt entsprechende Gesetze, diese erinnern mit Verordnungen wie: „Keine Frau darf sich unter Androhung der Todesstrafe in der Öffentlichkeit bewegen [sic] ohne ständig Warnrufe abzugeben“6, an einen totalitären Staat, in dem die Überwachung und Kontrolle so perfekt ist, dass nicht einmal der Staat mehr einzugreifen hat, da die Menschen sich selbst überwachen. In den nächsten Zeilen verstärkt sich dieser Eindruck. Das Quadrat meint: „Ich habe bereits erwähnt, dass in weniger zivilisierten Staaten Frauen in der Öffentlichkeit ständig ihre hintere Seite von rechts nach links schwingen müssen. Diese Sitte ist unter Damen guter 4 Vgl. Abbott Abbott, Edwin: Flatland Eine phantastische Geschichte über viele Dimensionen, 2. Aufl., Nordhausen, DE.: Verlag Traugott Bautz, 2015, S. 33 5 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 33 6 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 35 5 Herkunft seit Menschengedenken allgemein üblich, und es ist eine Schande für die Regierung eines Staates, dass gesetzlich vorgeschrieben werden muss, was für eine ehrbare Dame ein natürlicher Instinkt ist.“7 „Seit Menschengedenken“ kann hier als Traditionsappell bemerkt werden, es ignoriert, dass gesellschaftlicher Wandel möglich ist und verleiht der vorher erwähnten Selbstkontrolle eine Legitimität, die allein darauf fußt, dass Menschen, bzw. Figuren, sich aufgrund der Tradition einer Sitte nicht denken können, dass es auch andere Optionen gibt. Die Gesellschaft, nicht das Gesetz, bestimmt auch wieder, wenn es eine „Schande für die Regierung eines Staates [ist] , dass gesetzlich vorgeschrieben werden muss, was für eine ehrbare Dame ein natürlicher Instinkt ist“. Eigenständiges Denken ist für Frauen nicht möglich, denn die Gesellschaft erlaubt in ihrem Bild einer Frau keine Intelligenz, doch das übersieht Mann gelind und wirft der Frau eben diese Einfältigkeit vor, wie wir es im folgenden Kapitelabschnitt sehen. Der zweite Teil des Kapitels beherbergt für meine Zwecke eine größere Menge an Informationen. Während es im ersten Teil nur um die Gefahr durch die Figur von Frauen geht, beschreibt Das Quadrat im zweiten Teil eine Vielzahl von Eigenschaften, die Frauen zugeschrieben werden. Es schreibt: „ Es soll jedoch nicht der Eindruck entstehen, unsere Frauen seien gefühllos. Aber leider verdrängt beim schwachen Geschlecht die Leidenschaft des Augenblicks jegliche vernünftige Überlegung. Das ergibt sich notwendig aus ihrer unvorteilhaften geometrischen Verfassung“8. Der Begriff des „ schwachen Geschlecht[es]“, wie er im dreidimensionalen Raum ebenfalls nicht unüblich war, in manchen Kreisen noch ist, sticht heutigen Menschen ins Auge, wie eine ungeschickte Frau in Flachland es laut Dem Quadrat mit einem ihrer beiden Enden tun würde. Mit der „ Leidenschaft des Augenblickes“ ist wohl kaum eine romantische Begierde oder besondere Konzentrationsfähigkeit auf den Augenblick gemeint. Die Wendung behauptet viel mehr eine Unfähigkeit zur Einordnung des Jetzt in der Zeit, klarere Worte dafür findet Das Quadrat im restlichen Kapitel. Frauen können sich weder an die 7 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 36 8 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 37 6 Vergangenheit erinnern, noch die Zukunft in ihrem Handeln beachten. Im dritten Satz deutet sich ein naturalistischer Fehlschluss, welcher uns im nächsten Auszug begleiten wird, in seinen Grundzügen schon an. Der Auszug lautet „ Da sie keinen Winkel haben, stehen sie in dieser Hinsicht unter den geringsten der gleichschenkligen Dreiecke.“9 Die „ Hinsicht“ bezieht sich hier auf die Fähigkeit, ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten und Entscheidungen basierend auf Fakten, statt Gefühlen, zu treffen. Dieses Mal allerdings wird kein Traditionsappell wie weiter oben im Text verwendet, Das Quadrat greift auf einen Sein-Sollen-Fehlschluss, auch naturalistischer Fehlschluss, zurück. Der Mangel an Winkeln hat keinerlei Einfluss auf die Fähigkeit zum rationalen Denken, die den Frauen nämlich durch einen zugeschriebenen Mangel an Intellekt schon vor ihrer Geburt genommen wird. Vor allem aber, das ist für die feministische Sache von höherer Bedeutung, rechtfertigt ein naturgegebener Mangel an Winkeln nicht den Stand der Frau innerhalb der zweidimensionalen Gesellschaft, auch nicht, wenn Mann die Natur hinter der weiblichen Impulsivität sieht. Der Fehlschluss wird in den folgenden Sätzen sogar noch weiter ausgebaut: „ Sie haben keinerlei Verstand, es fehlt ihnen die Gabe der Reflektion [sic] , des rechten Urteilens und der Voraussicht, und sie haben nur wenig Gedächtnis. In ihren Wutanfällen kennen sie daher keine Grenzen und können sich hinterher an nichts erinnern.“10 Der oben schon erwähnten Impulsivität werden jetzt noch ohne Hehl das vollständige Fehlen von Verstand, Selbstreflexion, Urteilsfähigkeit und Voraussicht sowie ein schwaches Gedächtnis, im zweiten Satz noch Jähzornigkeit, hinzugefügt. Es gibt wenig, das eine Frau in diesem Weltbild noch von einem Tier unterscheidet. Indirekt betont Das Quadrat dies noch zusätzlich, wenn es sagt: „ Daher sollte man eine Frau nicht reizen“, „Frau“ könnte hier problemlos durch „ Vieh“ ersetzt werden, „ solange sie in der Lage ist, sich herumzudrehen.“11 Hier hat das Vieh seinen Stall gefunden. Ein Zimmer, „ das so gebaut ist, dass sie sich darin nicht herumdrehen kann“12 . Die (wortwörtliche, wie sinnbildliche) Ausrichtung der Frau am Mann wird in die physische Realität integriert, denn: „ In den Haushalten von Kreisen und Vielecken ist seit jeher Sitte – und ist unter den 9 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 37 10 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 37 11 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 37 12 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 37/38 7 Frauen der Oberschicht zu einer Art instinktivem Verhalten geworden –, dass die Mütter und Töchter ständig Auge und Mund auf den Haushaltsvorstand und seine männlichen Freunde richten.“13 Weiter heißt es: „'Einmal eine Frau, immer eine Frau', schreibt die Natur vor, und die Gesetze der Evolution [Anmerk. des Verf.: Zugewinn an Winkeln mit jeder neuen Generation] verlieren zum Nachteil der Frau ihre Gültigkeit. Doch können wir die weise Voraussicht rühmen, die festgelegt hat, dass Frauen, da sie keine Hoffnung haben, auch kein Gedächtnis haben, das sie daran erinnert und keinen Verstand, der ihre verzweifelte Lage begreift, die eine Notwendigkeit ihrer Existenz ist und die Grundlage der Verfassung von Flatland.“14 Die Rollen der Gesellschaft und der Gesetze, welche in Wechselwirkung miteinander entstehen und als „ Verfassung von Flatland“ bezeichnet werden, finden hier wieder ihr vorgetäuschtes Fundament in der Natur. Es gibt kein Entkommen vor der Natur, damit auch kein Entkommen vor dem Schicksal, welches die Frauen in den niedersten Stand, gerade so über Tieren, zwingt. Abschluss: Klärung der satirischen Natur und Fazit Ich habe Ihre Aufmerksamkeit jetzt schon für eine lange Zeit beansprucht, doch will ich hiermit auch vor diesem Abschnitt meiner Arbeit nicht mit Beschwichtigungen sparen, dass ich mich kurz halten werde und die Klärung des Status als Karikatur nur durch eine Liste von Anzeichen geschehen wird, statt noch einmal sieben Seiten zu schreiben. Wie komme ich nun darauf, dass der Autor Flatlands mit seiner Misogynie die damaligen Verhältnisse karikieren wollte, statt ihnen Recht zu geben? Vielleicht half ihm, dass er die Verhältnisse in allen räumlichen Dimensionen herrschen ließ und sie so wieder einmal naturalistisch legitimierte. Ein wesentliches Element der Karikatur ist die Ironie, doch womöglich meinte Abbott die plumpen, frauenfeindlichen Ausführungen ja bluternst? Vielleicht baut Abbott mit dem Quadrat in der zweiten Dimension gar keine Paralleldimension auf, in der er die Verhältnisse übertrieben darstellen kann, wie es neben der Ironie für eine Karikatur üblich ist? Damit wäre meine bisherige, feministische, Deutung wertlos und ich müsste den Titel negieren, der von einer feministischen Intention 13 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 39 14 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 40 8 unseres rechtwinkligen Autors ausgeht. Rechtwinklig nicht nur im Roman, sondern auch in der Realität, in der er die gleichen Ansichten hat, wodurch die Erzählinstanz und die Person des Autors Abbott verschmelzen. Ich leugne nicht, dass ich nicht einwandfrei klarstellen werden kann, dass Flatland eine Satire ist, einfach weil Abbott sich dazu nie glasklar geäußert hat und ich ihm die Frage heute nicht mehr stellen kann. Trotzdem sprach ich von einer Liste an Anzeichen, die ich Ihnen nicht vorenthalten will. Der heutige Konsens ist, dass Flatland eine Satire ist. Biografisch kann zunächst hervorgehoben werden, dass Abbott Sohn eines christlichen Sozialisten unter monarchischer Herrschaft war. Die Theologie spielte in seinem ganzen Leben und seiner Familie eine sehr starke Rolle, er selbst war ein aufgeschlossener Theologe und mit seinen kritischen Büchern ein Unruhestifter unter den britischen Theologen. Ich habe mich dem Titel nach im Text auf die Frauen Flatlands fokussiert, die Parallelen zu der viktorianischen Gesellschaft gelten nicht nur im Bezug auf die Frauen, auch auf die Ständegesellschaft und der Unterdrückung jeglicher abweichender Meinungen: Das Quadrat schreibt den Roman im Gefängnis, nachdem es seine Landsleute von der dritten Dimension zu überzeugen versucht hat. Seine Biografie allein deutet also schon auf eine Aufgeschlossenheit und einen gewissen Hang zur Ablehnung starrer Systeme hin. Zusammen mit der überzeichneten Darstellung der viktorianischen Gesellschaft gibt das erste konkretere Anhaltspunkte, dass Flatland eine Satire ist. Ich kann an dieser Stelle leider nicht mehr auf die genauen Gegebenheiten des viktorianischen Zeitalters in England eingehen, wie es mein Titel eigentlich verlangt, es sei aber gesagt, dass es zunehmend zu einer innenpolitischen Demokratisierung kam, wobei die unteren Gesellschaftsschichten und Frauen um jede Verbesserung ihrer Lage kämpfen mussten, gerade Frauen waren durch die Gesellschaft an Haus und Herd gebunden, wie es Flatland karikiert. Diese Rolle hatten sie schon von Geburt an inne und konnten ihr kaum entfliehen, wie Das Quadrat es im Buch beschreibt: „ Einmal eine Frau, immer eine Frau“. Ziel war es für jeden Menschen, in der Gesellschaft aufzusteigen (in Flatland mathematisch festgehalten durch den Zugewinn 9 an Winkeln mit jeder neuen Generation). Das Frauenwahlrecht in England wurde erst im 20. Jahrhundert eingeführt. Das, was einer konkreten Aussage Abbotts selbst zu seinem Roman und dessen satirischer Natur am nächsten kommt, ist die Aussage, die Abbott im Vorwort der zweiten Ausgabe 1884 in der dritten Person über sich selbst bzw. Das Quadrat tätigt: „ Es wurde ihm vorgeworfen, er sei ein Frauenhasser. [...] Im Laufe seiner siebenjährigen Gefangenschaft hat er sich selbst verändert, und auch seine persönlichen Ansichten bezüglich Frauen und gleichschenkliger Dreiecke des unteren Standes haben sich geändert.“15 So weit, so unspezifisch. Die nächste Aussage jedoch könnte Dem Quadrat in der zweiten Dimension womöglich den nicht vorhandenen Kopf kosten. „Er neigt nun dazu, der Ansicht der Kugel zuzustimmen, dass Frauen in vielen wichtigen Dingen den Kreisen überlegen sind.“16 Das kann als direkter Angriff auf die Herrscher des Flachlandes gesehen werden, die als die am weitesten oben stehenden Figuren der Gesellschaft mit den bestienhaften Frauen verglichen werden. Nichtsdestotrotz betrifft diese Aussage unsere dritte Dimension nicht, was sich mit dem nächsten Satz ändern soll. „Doch schreibt er als Historiker und hat sich daher (möglicherweise in zu großem Maße) die allgemeinen Ansichten in Flatland zu eigen gemacht, genauso wie Historiker in Spaceland (das hat man ihm gesagt) in ihren Schriften (bis vor kurzer Zeit) die Schicksale von Frauen und von großen Massen der Menschheit nur selten für erwähnenswert erachtet oder einer genaueren Untersuchung unterzogen haben.“17 Sehr viel konkreter kann Abbott die satirische Natur des Romans nicht ausdrücken, ohne eben diese Satire zu verlassen. Um wirklich allen Menschen seine persönliche Distanz zu den Gesellschaftsstrukturen Flachlandes (und damit denen des viktorianischen Englands) klar zu machen, meint er nur noch: „ Doch möchte er sich von den Ansichten der Aristokratie und der Kreise lossagen, die einige Kritiker ihm zugeschrieben haben.“18 Auffällig ist hier, dass die Aristokratie als verachtenswerte Gesellschaftsform direkt genannt wird. 15 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 15 16 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 15 17 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 15 18 Vgl. Abbott Abbott, 2015, S. 15 10 Damit möchte ich meine Ausführungen zu Flatland beenden, jenem Platonschen Höhlengleichnis über viele Dimensionen. Ich erwähnte schon früher, dass zum vollständigen Erfassen der Satire eigentlich eine Analyse des ganzen Buches und der Person Abbott von Nöten wäre, doch glaube ich, dass weder Sie, noch ich, den Ausmaßen eines solchen Analysetextes zugeneigt wären, zudem wird Abbotts Standpunkt meiner Meinung nach auch allein anhand der Textbeispiele hinreichend ersichtlich. So kann Flatland also mit Fug und Recht als Satire des viktorianischen Englands, wie ich es oben beschrieben habe, bezeichnet werden. Vielleicht ist es an einigen Stellen einer Satire der aktuellen Welt näher, als manche es für möglich halten würden. 11 Quellenverzeichnis: Bild auf dem Deckblatt stammt vom Cover des Romans, bearbeitet 1: https://youtu.be/4xJQA32GG3o?t=198 bzw. https://www.arte.tv/de/videos/107398-006-A/mathewelten/ 2: Online auf Englisch einsehbar: https://en.wikisource.org/wiki/Flatland_(second_edition) 3: https://www.bpb.de/kurz- knapp/lexika/politiklexikon/17484/feminismus/ Hauptquelle: Abbott Abbott, Edwin: Flatland Eine phantastische Geschichte über viele Dimensionen, aus dem Englischen von Daniel Tibi, Verlag Traugott Bautz 12
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Vor 200 Jahren entdeckte Joseph Fourier das Phänomen der natürlichen Erderwärmung durch die Atmosphäre, welche der Erde lebensfreundliche Temperaturen verleiht, indem die Sonnenstrahlen von der Atmosphäre reflektiert/absorbiert werden und so die Wärme in ihr verbleibt. Diese Theorie wurde von Eunice Foote 1856 weiterentwickelt und erstmals um die grundlegende Rolle der Gase (CO₂ und Wasserdampf) ergänzt, woraufhin John Tyndall 1859 seine Forschungen zum natürlichen Treibhauseffekt veröffentlichte und um weitere Treibhausgase ergänzte. Eunice Foote, eine der wenigen hiermit beschäftigten Physikerinnen, wurde erst 2010 wiederentdeckt. Um 1900 publizierte Svante Arrhenius erste Forschungen zu der Beeinflussung des natürlichen Treibhauseffektes durch den Menschen, womit die Theorie des anthropogenen Treibhauseffektes geboren war und damit die Grundlage des menschengemachten Klimawandels. Diese Theorie wurde zu dieser Zeit allerdings von vielen WissenschaftlerInnen abgelehnt, zumal der bekannte Wissenschaftler Knut Ångström die Theorie unter Berufung auf seine falschen Messungen widerlegt zu haben meinte. Arrhenius selbst sah die Erwärmung durch den anthropogenen Treibhauseffekt als positiv an, da so die zu dieser Zeit befürchtete Rückkehr der Eiszeiten nun abgewendet schien. Lange nach dem Ersten (kurz vor dem Zweiten) Weltkrieg widerlegte Edward Hulburt Ångström wiederum, einige Jahre später konnte Guy Callendar 1938 den menschlichen Einfluss auf die globale Temperatur belegen. Er ermittelte den Wert von 0,003° Celsius/Jahr Erderwärmung durch die menschliche Zugabe von 150.000.000 Tonnen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid im Jahr 1938. (Vergleich heutige Werte: Seit den 1830ern erwärmt sich die Atmosphäre im Schnitt um 0.006° pro Jahr, wobei die Erwärmung sich immer weiter beschleunigt und der Wert 2010-2020 bei 0.026° lag.) Dadurch war die Existenz eines menschengemachten Klimawandels durch CO₂ endgültig in wissenschaftlichen Kreisen angekommen, wenn auch immer noch positiv gesehen. 3 Jahre später warnte Hermann Flohn einer der Ersten vor dem menschengemachten Klimawandel, blieb aber -wie auch Callendar und Hulburt- mitten im Zweiten Weltkrieg kaum gehört. 1956 nutzte Gilbert Plass als Erster frühe Computer, um die Erwärmung zu berechnen. Die Erwärmung von 0,83°, die darauf basierend für 2056 zu erwarten ist, wurde ca. 2010 erreicht. Die Keeling-Kurve, welche seit 1958 den CO₂-Anteil der Luft misst, bestätigte bisherige Publikationen, sie zeigt einen konstanten CO₂-Anstieg, gemessen, statt wie bisher vermutet. Das Wissen um den Klimawandel veranlasst seit den 1960ern sehr viele Wissenschaftler zu Warnungen, wodurch spätestens seit den 70ern, mit dem endgültigen Eintritt in das öffentliche Bewusstsein, die Wissenschaft so eng mit der Politik und Gesellschaft verknüpft ist, dass man beide kaum mehr alleine nennen kann. Die Grundlagen waren klar, von nun an hieß es Messen, Ausbauen, Simulieren. 1967 simulierten Manabe und Wetherald die Erderwärmung äußerst genau, wobei seit einigen Jahren eine leichte Unterschätzung der Erhöhung zu beobachten ist, während das Modell in den ersten Jahrzehnten zu einer Überschätzung des Effektes tendierte. 1971 und 1985 warnte die deutsche physikalische Gesellschaft. Während sie 1971 noch von irreversiblen Folgen in einigen Generationen sprach, wurde 1985 die Klimakatastrophe auch so benannt und sofortiges Handeln verlangt. 1979 wurden die internationalen Warnungen scheinbar auch erhört, den zum ersten Mal traf sich die Welt in Genf zur Weltklimakonferenz. Seit 1987 wird durch das Montreal-Protokoll das arktische Ozonloch immer weiter geschlossen. In den folgenden Jahren wurden einige internationale Verträge unterzeichnet und 1988 gründete sich der Weltklimarat IPCC, welcher seitdem fast alljährlich international zu dem Thema publiziert. Seit 1995 findet jährlich die internationale COP, Conference of Parties, statt, auf der alle Welt zu der Klimakrise berät. 2015 beschloss die COP21 das 1,5° (maximal 2°) Ziel, welches wir zurzeit überschreiten. 2023 kam der 6. große Sachstandsbericht des IPCC heraus. In ihm wurden die bereits vorhandenen Folgen der Klimaerwärmung dargelegt, sowie die Möglichkeit der Begrenzung durch sofortiges Handeln. Dieses Jahr wurde in einem der größten wissenschaftlichen Magazine, der Science, eine Simulation des globalen AMOC-Systems (Atlantic Meridional Overturning Circulation) veröffentlicht, welche den sich nähernden Abbruch des Atlantikstroms nahelegt. Der Strom transportiert Warmwasser aus der Südhalbkugel in die nördliche Hemisphäre. Mit dem Abbruch, hauptsächlich durch das Abschmelzen des Arktiseises, wodurch dem Strom Süßwasser zugeführt wird, könnten die mittleren Temperaturen auf der Nordhalbkugel laut dem Paper an manchen Orten um bis zu 40° Celsius innerhalb von Jahrzehnten zurückgehen. Die Folgen dieses Kippunktes für das Weltklima wären unabsehbar.

Quellen:

Allgemein

  1. https://www.dw.com/de/klimawandel-begann-schon-vor-180-jahren/a-19496872
  2. https://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/klimawandel/klimawandel-klimaforschung-geschichte-historisch-100.html
  3. https://www.lpb-bw.de/klimageschichte
  4. https://www.deutschlandfunkkultur.de/geschichte-des-klimawandels-als-der-kalte-krieg-die-forschung-vorranbrachte100.html
  5. https://www.lpb-bw.de/klimageschichte
  6. https://www.deutsches-klima-konsortium.de/fileadmin/user_upload/pdfs/aktuelles/_200_Jahre_klimaforschung_DKK.pdf
  7. https://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsgeschichte_des_Klimawandels Zu bestimmten Themen
  8. Foote: https://en.wikipedia.org/wiki/Eunice_Newton_Foote
  9. Hulburt: https://en.wikipedia.org/wiki/Edward_Olson_Hulburt
  10. Callendar (Zitat): https://books.google.de/books?id=lhzK1-woaiQC&hl=de&pg=PA261
  11. Exxon Mobile Studie: https://news.harvard.edu/gazette/story/2023/01/harvard-led-analysis-finds-exxonmobil-internal-research-accurately-predicted-climate-change/
  12. Plass: https://en.wikipedia.org/wiki/Gilbert_Plass
  13. Wostok-Kern: https://en.wikipedia.org/wiki/Vostok_Station
  14. Erwärmung/Jahr im AB: https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/monthly-report/global/202013, bzw. https://www.climate.gov/news-features/understanding-climate/climate-change-global-temperature
  15. https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauseffekt#Geschichtliches Entwicklung der letzten Jahre
  16. https://www.volksverpetzer.de/analyse/letzten-9-jahre-heissesten-9-jahre/
    1. IPCC Assesment Report Übersicht: https://www.ipcc.ch/report/ar6/syr/
  17. Der gesamte 6. IPCC Assesment Report https://www.ipcc.ch/report/ar6/syr/downloads/report/IPCC_AR6_SYR_LongerReport.pdf
  18. AMOC-Studie: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adk1189
  19. ArteDE zu Lösungen: https://www.youtube.com/watch?v=psRGBwUVlZk
  20. Status 2023 Time is up von Dr. Mark Benecke: https://www.youtube.com/watch?v=AAi_I73kqcE
  21. Status quo Frühjahr 2024: https://www.spektrum.de/news/hitze-im-april-am-wochenende-koennte-30-grad-marke-geknackt-werden/2212888
  22. Beneckes Time is up März 2024: https://www.youtube.com/watch?v=66cLQ5lGyuw
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Ich hab mal für einen Tag jede Minute geloggt, welchen Statuscode feddit zurück gibt. Hier sind die Ergebnisse.

Interessant ist, das feddit teilweise dutzende Minuten lang erreichbar (200) ist.

Und, dass es nicht nur 500er Codes (Internal Server Error) zurückgibt, sondern auch 502er (Bad Gateway) und 504er (Gateway Timeout), teilweise vor der Wiedererreichbarkeit. Das sind allerdings alles Errors vom Server selber.

B: Link zu 500.

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Ich beschäftige mich im Folgenden mit dem DACH-Fediverse und lasse den Zustand des internationalen Fediverses bzw. Lemmys außer acht. Wenn ich Fediverse sage, liegt der trotzdem Fokus auf Lemmy, aber das größere Fediverse wird mit gemeint.

Die Entwicklungen des letzten Jahres

Alles ist so angenehm und schön hier, das ist meine Sicht der Dinge, seit ich auf Lemmy bin. Die Community floriert, es gibt Insider, Memes und alle kennen sich mehr oder weniger untereinader, die Admins und Mods begegnen einem auf Augenhöhe (nicht so wie zu Redditzeiten oftmals) und man kann sich zusätzlich im Matrixraum austauschen. Die Community lebt davon, nicht zu groß zu sein und eine gewisse Priese NerdInnentum bringt alle noch enger zusammen, kurzum: Wie in alten Zeiten des Internets. Seit Anfang April 2024 ist die Feddit-Website jedoch nur noch für wenige Minuten täglich erreichbar, das Frontend ist kurz nach dem Umzug auf neue Server kaputtgegangen, weil die Servercache übergelaufen ist, mit dem Backup scheint es ebenfalls Probleme zu geben. Das ist nicht der erste Ausfall Feddits, jedoch mit Abstand der längste, seit nun mehr zwei Monaten. Die Kerncommunity versucht so gut es geht zu helfen, der bisher sehr aktive Admin Wintermute ist jedoch unerreichbar auf Coworkation in Japan. Das Backend funktioniert weitestgehend noch, auch wenn Bilder nicht laden, von alternativen Weboberflächen und Apps kann nach wie vor zugegriffen werden. Am Beginn des Feddit-Ausfalls waren ich und ein Freund mit dem Vollenden eines Rustprogrammes beschäftigt, das die gesamte Website feddit.de mit all ihren Posts und Kommentaren in das Internetarchive hochgeladen hätte. Pech gehabt. Unklar ist, wie die Situation sich entwickeln wird, aber der Ausfall schadet dem deutschsprachigen Lemmyteil jeden Tag.

Die Schwächen des heutigen Fediverses

Feddits aktuelle Situation sollte, egal wie es sich noch entwickelt, eine Lehre sein. Es gilt aktuell, den Spagat zwischen Denzentralität und Reliabilität zu wagen, konkret die Reliabilität der einzelnen -privaten- Server, die anfällig für Ausfall oder Abschaltung durch die ebenso privaten Anbietenden sind. Man kann das Problem der Reliabilität durch die Nutzung einer einzelnen zentralen Instanz, die besonders betreut wird, lösen... Womit wir wieder bei den zentralistischen Systemen angelangt wären, vor denen so viele nach Lemmy geflohen sind. Oder man nähert sich dem Problem von der anderen Seite und macht die einzelnen Server im Lemmyverbund unabhängiger von dem Wegfallen/den Ausfällen einzelner. Wünschenswert wäre ein Gemeinschaften-Migrationstool, mit dem man Gemeinschaften von einer Instanz auf die andere übertragen kann, wie es schon als Idee auf Feddit umher geistert. Eine Möglichkeit zur Synchronisation der Beiträge zwischen den Instanzen, wodurch Lemmy weniger anfällig für den Ausfall einzelner Server wäre, klingt ebenfalls gut, wobei ich persönlich mich frage, inwiefern das technisch wirklich umsetzbar ist und bei wirklicher Dezentralisierung (mit der Nutzung verschiedener Instanzen) noch nötig wäre. Utopisch, aber nicht unmöglich, ist eine Hybrid-Idee, das Migrationstool bei zeitgleicher Gründung eines Vereines, zumindest für den DACH-Raum. Ein Verein, der sich für die Interessen der Lemminge einsetzt, in welchem diese sich organisieren können, welcher Server finanziert und somit auch den Serverbesitz demokratisiert. Möge dem Bangen um die eigene Instanz ein Ende gesetzt werden. Die Lemminge haben nichts zu verlieren, als eben diese Abhängigkeit. Sie haben ein rund um demokratisiertes Fediverse zu gewinnen. Lemminge aller DACH-Länder, vereinigt euch!

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Die im letzten Beitrag möchte ich hier in diesem Beitrag persönlich ein wenig mehr aufarbeiten, die Redditmigration aus meiner Sicht schildern.

Am Anfang stand ein Bild. Dieses Bild. Der dazugehörige Post war einer von mehreren, die die ich_iel-Moderatoren (namentlich u/Hubinator, Hubi) zum "Lases Schwarzaus" in r/ich_iel anpinnten. Dieses Bild informierte über die geplante Änderung, von der ich vorher (meiner Erinnerung nach) wenig bis gar nichts mitbekommen hatte. Mein Problem mit Reddits API-Sperre war anfangs vor allem das, was auf diesem Bild beschrieben war. Reddit sperrt Millionen von Usern sowie Personen mit eingeschränkter Sicht etc. aus. Das alles im Kontext von ernstzunehmenden Gerüchten über einen möglichen Börsengang, kurzgesagt^TM^ also aus rein finanziellen Interessen und ohne Rücksichtnahme auf die User. Später entwickelte sich diese Wut zum Hass auf spez und Reddit, angesichts des massiven Missmagaments vom Redditprotest und der hundertfachen Untermauerung eines dunklen Verdachtes, dem, dass Reddit seine User nach all den Jahren, in denen Reddit sich gut verhalten hat und wie ein Fels in der Brandung gewirkt hatte, doch egal geworden sind. Daran änderten auch hastig erlassene Minimalanpassungen der Redditänderungen und ein r/place aus heiterem Himmel nichts. Ich nahm in allem möglichen Formen am Protest teil, archivierte gemeinsam mit dem DataHoader-Subreddit Reddit, trollte und mied Reddit letztlich immer mehr, veranstaltete auf meinen -teils in einem übereifrigen Anflug was auch immer erstellten- Subreddits ebenfalls Blackouts, in einem Fall in Absprache mit meinem r/Androutsopoulos-Mitmoderator (und Subreddit-Gründer) u/RatherMaybe, auf Feddit bekannt als @EherVielleicht. An dieser Stelle ein Hoch auf ihn, unserem Befreier und Beschützer, Prof. Dr. Jannis Androutsopoulos. Er ist ein Fels, vollkommen ist sein Tun, denn alle seine Wege sind recht; ein Linguist der Treue und ohne Falsch, gerecht und wahrhaftig ist er. Hipp, hipp! Hurra! Hipp, hipp! Hurra! Hipp, hipp! Hurra! Am 6. Juni 2023 jedenfalls folgte ich dem von Reddit gebannten ich_iel-Moderator a.D., @Hubi und erstellte mir meinen Feddit-Account. An dieser Stelle probs an Hubi, der die Community nach meiner Beobachtung mehr oder weniger alleine leitet (sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst!). Zum Zeitpunkt meines Beitrittes zur ich_iel-Gemeinschaft auf Feddit hatte diese wenige Dutzend-unter 600, mindestens aber unter 800 User. Heute hat ich_iel 8.210 User. Dabei ist eines zu beachten, und zwar dass diese Achttausend (abgesehen von denen, die doch wieder zu Reddit zurückgekehrt sind) keinesfalls stille User (Lurker) und Karteileichen sind, wie es auf Reddit der Fall ist. Diese User sind aktiv, sie posten, kommentieren, die Plattform lebt und floriert durch sie. Natürlich bekommt man auf seine Posts nicht mehr viele Hunderte, Tausende Upvotes. Aber relativ zur Anzahl der Mitglieder gesehen viele. Nicht dass es auf die Upvote-Anzahl ankommen würde, Karmahuren wie auf Reddit findet man hier wenige (zumal Feddit kein direkt einsehbares Karma hat). Im Gegensatz zu Reddit wirken die Communitys hier nahezu familiär, die User kennen sich und die Beiträge haben mangels Trollen und allzu vielen Wiederpfosten, also reposts, eine hohe Qualität. Ich_iel und Feddit haben sich zu einer autarken Gemeinschaft entwickelt, wie man neulich beispielsweise an dem ersten c/ich_iel eigenen Format, also einer Welle an Memes mit selbem "Thema", sehen konnte; dem Stör. Zugegeben ein altes Memeformat, noch aus den Redditzeiten, allerdings fand die Welle vollständig unabhängig zu r/ich_iel statt, c/ich_iel entwickelt seine eigene Kultur mit Insidern und Memeformaten. Währenddessen geht Reddit zugrunde. Zwar wachsen die Userzahlen dank gekonnter PR wie dem r/place, aber die neuen User posten nicht, kommentieren nicht, bringen kein Leben in die Plattform.^1^ Viele der aktiven User haben die Plattform verlassen, zurück bleibt ein Haufen alter Reposts und eine Plattform, die im Begriff ist, nach vielen Jahrzehnten unterzugehen. Und das ist furchtbar schade.

^1^Wie sich hier bei fast sämtlichen Subreddits sehen lässt. Egal ob r/memes, r/ich_iel oder r/funny.

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Eine These: Alle großen Monopol-Plattformen, die nicht Open Source/dezentral, also nicht Profit orientiert sind, sterben langsam, sie richten sich selbst hin. Es gab schon lange einen Trend zur Anpassung, Wesensverschmelzung, der Plattformen untereinander. Junges Beispiel: TikTok. TikTok war erfolgreich mit seinen kurzen Hochkantformatvideos. Sobald die anderen Social-Media-Plattformen das Prinzip des neuen Giganten erkannt hatten, kopierten sie ihn und heraus kamen Unfälle wie YouTube Shorts. ^1^ Ein immer noch präsentes Beispiel ist Twitter, gekauft und hingerichtet von einem undurchsichtigen Superreichen mit Hang zur Selbstdarstellung. Wie es mit Twitter/X nun weitergeht, ist nicht sicher, immerhin hat es noch viele Millionen Benutzer, zumindest haben Netzwerke wie Lemmy und Plattformen wie Mastodon von der Übernahme profitiert, auch wenn diese Entwicklung wiede abnimmt, ist es ein Nettogewinn für Mastodon und die alternativen Plattformen ^2^. Aber auch vor und nach Twitter kann man viele große Beispiele von fortschreitender Entfernung der Plattformen zu ihren Usern sehen. Von Facebook gar nicht zu sprechen gibt es andere Beispiele, sei es Discord mit unbeliebten Updates und neuen Richtlinien ^3^, jüngst Unity mit der Einführung eines Bezahlsystems für Softwareentwicklung^4^ und jetzt auch Microsoft mit neuen Richtlinien in Bezug auf Windows. Schwammig formulierte Regeln, die im Prinzip das Scannen der Festplatte und Cloud aller User per KI und die anschließende Löschung/Sperrung von unliebsamen Inhalten ermöglichen, auch zu Kontosperrungen kann- und wird es kommen.^5^ Auch Reddit geht immer weiter den Bach runter. Der kurzfristig angekündigten de-facto-API-Sperre und somit dem Rauswurf Millionen von Usern folgte ein absolutes Missmanagement der Proteste gegen eben diese Sperre (Bann der ehrenamtlichen Moderatoren, Einsetzen von (ChatGPT)Bots, manipulieren von Kommentaren und Bewertungen, Nichtbeantworten von Fragen im Q&A, Reaktivierung von Accounts nach der Löschung der Accounts durch User, Abschaffen der Auszeichnungen, ...). Und jetzt veröffentlicht es neue Datenschutzrichtlinien, die die Möglichkeit zur Deaktivierung von personalisierter Werbung abschaffen. ^6^ ^7^ ^8^ ^9^ Wer weiß, vielleicht geht jetzt die Entwicklung zurück zu einem dezentralen Internet, einem mit weniger Monopolen, zumindest, wenn die Benutzer sich diese Entwicklungen nicht mehr gefallen lassen.

1.1: Achtung, Redditverlinkung (die neuen Werberichtlinien)

1.2 MSN dazu

2: Mastodon Hype und Abnahme

3: Neue Discord-Richtlinien

4: Unity Preismodell

5: Ein Pentester zu Windows, Achtung YouTube

6: Stats zum Redditblackout

7: BBC zum Blackout

8: r/de Mods zu Reddit

9: Reddit stellt gelöschte Kommentare wieder her

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Update

So, da sind wir wieder, 6 Tage nach der Ankündigung der Vereinsidee. Wir haben die fediverse.foundation am Tag danach angeschrieben, das ist ein österreichischer Verein zur Förderung des Fediverses, bestehend seit 2023. Wir haben sie am Donnerstag mit Bitten um Hilfe angeschrieben, unsere Lage geschildert und die Idee, auf ihren Servern eine DACH-Instanz laufen zu lassen, die wir gemeinsam spendenfinanziert betreiben. Am Freitag haben sie geantwortet, haben Feddits Situation bedauert und meinten, dass sie schon seit Längerem eigentlich eine Lemmy-Instanz eröffnen wollten und schlugen für den Sonntagabend einen Call im kleineren Kreis vor. Parallel haben wir übrigens an einer Satzung nach Vorbild der Satzung von Newpipe e.V. gearbeitet. Am Sonntag fand der Call statt, an dem einige Menschen der Foundation und 3 Leuten von feddit bzw. aus dem Matrixraum beteiligt waren, einen zweiten Call wird es noch geben, es läuft auf eine Instanz auf deren Servern hinaus, an der Menschen aus der Lemmy-Community zusätzlich beteiligt sind. Einige Dinge stehen noch nicht fest, wie:

  • Die technische Umsetzung (eigene Instanz steht noch nicht fest),
  • technische Betreuung (deren Admins und unsere?),
  • der zu erwartende Traffic, die Übertragbarkeit der Regeln unten von ihrem Mastodon auf Lemmy,
  • die (langfristige!) Spendenbereitschaft
  • die Nutzung von grünem Strom.

Lasst euch von den 1200€ Kosten pro Monat, die von der Foundation angegeben werden, nicht erschrecken, wir erwarten Kosten im niedrigen 3-stelligen Bereich, zumal ihre Technik die Größe eines kleinen Rechenzentrums hat. Sie lassen ihre Instanzen auf Kubernetes-Clustern laufen, die nicht proportional zum Traffic kosten, dafür aber nicht ausgelastet sind und so höhere Kosten als nötig haben. Der Matrixraum ist immernoch derselbe, kommt vorbei für laufende Updates.

Was haltet ihr von alldem?

Die Regeln

  • Nichts Diskriminierendes: Jegliche Form von Diskriminierung ist verboten. Das inkludiert, ist aber nicht beschränkt auf: Ableismus, Antisemitismus, Homofeindlichkeit, Islamophobie, Klassismus, Rassismus, Sexismus, Transfeindlichkeit, etc.
  • Nichts Ungesetzliches: Poste nichts ungesetzliches (österreichisches Recht / EU Recht).
  • Nichts Belästigendes: Kein Spam, Trolling, Bullying, oder ähnliche Belästigungen.
  • Keine Aufrufe zu Hass oder Gewalt.
  • Keine Pornographie.
  • Nichts Automatisiertes: Keine Bots, kein Crossposting (z.B. Spiegeln von Twitterposts etc.) ohne Kontext oder sonstiger Interaktion.
  • Nichts (absichtlich) Fälschliches: Keine Fakenews, Falschinformationen, Wissenschaftsleugnung
  • Keine Verbreitung von Gerüchten oder Propaganda.
  • Hinweis für Unternehmenskonten: Unternehmenskonten, unternehmensähnliche Konten und/oder Geschäftskonten, sind nur mit Einschränkungen erlaubt. Inoffizielle Unternehmenskonten werden gesperrt. Bezüglich Unternehmenskonten wendet euch daher bitte vorab an: support@fediverse.foundation

Weiterführende Links:

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Einige Menschen aus dem deutschsprachigen Lemmyteil haben sich in dem verlinkten Matrixraum zusammengefunden, um die Gründung eines Lemmy-Vereines zu planen. Die Planung des Vereines geht aus der Erfahrung hervor, dass feddit.de den Betrieb aus technischen Gründen^TM^ seit 2 Monaten stark einschränken musste und den Konsequenzen, die wir daraus gezogen haben. Die Server müssen zuverlässig sein, wobei weder ein Gemeinschaft-Migrationstool, noch passives Meckern helfen. Frei nach dem Motto "Tu wat!" haben wir uns also zusammengefunden, um den Besitz der Server zu demokratisieren und die Server zuverlässiger zu machen, indem wir sie gemeinsam finanzieren und betreuen. Was sich darüber hinaus noch entwickelt, ist noch nicht abzusehen, aber soviel ist schonmal geplant.

Alle, die Lust haben, vorbeizuschauen (und vielleicht sogar mit zu planen), können das gerne tun! :)