Anarchismus

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In dieser deutschsprachigen Community dreht sich alles ums Thema Anarchismus und verwandte Themenfelder. Wie können wir eine positive neue Gesellschaftsalternative abseits von Kapitalismus und Staat aufbauen? Welche Visionen haben wir? Welche Ansätze gibt es?

This German-speaking community is all about anarchism and related topics. How can we build a positive new social alternative away from capitalism and the state? What visions do we have? What approaches are there?

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Der Anarchist Michail Bakunin

"Lasst uns die anarchistischen Ideen des Michail Bakunin mit den Theorien des Karl Marx zusammenrühren, dann haben wir einen menschlichen, einen freiheitlichen Sozialismus, der ganz im Gegensatz steht zu diesem dogmatischen und autoritären Kommunismus des Ostblocks!"

Das war sinngemäß die Überzeugung einiger Denker der westdeutschen und der französischen Studentenbewegung - Rudi Dutschke etwa hat dies vertreten. Bakunin und Marx – das sei die Lösung.

Die Studenten haben dabei ausgeblendet, dass sich diese beiden Männer alles andere als nahe standen, und dass ihre Ansätze und Theorien kombinierbar seien, entsprach einem Wunschdenken und nicht der historischen Wahrheit.

Der Lebenslauf des russischen Anarchisten liest sich wie ein historischer Thriller, es gibt kaum eine revolutionäre Erhebung in der Welt des 19. Jahrhunderts, an der er nicht direkt oder indirekt beteiligt war.

Audio: Web | MP3

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Einführung in den Anarchismus – Vortrag von Ralf Burnicki

Audio: https://www.youtube.com/watch?v=5MaOTfbYdzw

Info: Leider nur noch auf Youtube verfügbar.

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Punks. Chaos. Gewalt. Ist das Anarchie?

Anarchismus wird landläufig mit Punks, Chaos, Unordnung und Gewalt in Verbindung gebracht. In Wirklichkeit steckt dahinter eine jahrhundertealte Denktradition, die historisch in vielen Ländern eine maßgebliche Rolle bei der Organisation progressiver Kräfte gespielt hat und also weit mehr ist als das, was Durchschnitts-Hans-Jürgen sich darunter vorstellt.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=AImUZKwNNNs

Info: Leider ist das Video nur auf Youtube verfügbar.

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Anarchist*innen in der Ukraine: "Wir fahren bis an die Frontlinien, um zu helfen"

Welche Bedeutung haben Volunteers im Ukraine-Krieg? Diese Frage hat Roman Rohr der anarchistischen Gruppe Radical Aid Force gestellt. Als im Februar 2022 die russische Invasion beginnt, fährt sie das erste Mal in die Ukraine, um Menschen vor Ort und auf der Flucht zu helfen. Rund ein Jahr später hat Roman sie auf einer ihrer Touren begleitet.

Dabei treffen sie auf Organisationen, die Zivilistinnen und Soldatinnen evakuieren, aber auch handelsübliche Drohnen modifizieren, sodass diese Granaten abwerfen können. Wie Teile der Gruppe dazu und zu dem umstrittenen Thema Waffenlieferungen stehen, erfahrt ihr im Laufe unserer Video-Reihe “Anarchist*innen in der Ukraine”. Ab heute, immer dienstags und freitags.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=lIXRO8LBvCY

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Die Utopie leben! - Der Anarchismus in Spanien

Der Film behandelt die Spanische Revolution und wirft einen Blick auf die anarchistische Bewegung in Spanien. Der Film zeigt bislang wenig bekannte Seiten der radikalen gesellschaftlichen Veränderungen, die sich während des Bürgerkriegs von 1936 bis 1939 in jenen Gebieten zutrugen, die in der Hand der Republikaner waren. Zeitzeugen aus den Reihen der Anarchisten berichten über ihre Erfahrungen. Einige von ihnen, darunter Conxa Pérez, standen Gestalten in Ken Loachs Film LAND AND FREEDOM Pate. Gesprächspartner sind 30 Überlebende der Spanischen Revolution, die in verschiedenen Teilen des Landes wohnen. Sie waren alle Anarchisten und hatten verschiedene Aufgaben und Verantwortungsbereiche. Viele von ihnen leben noch im Exil in Frankreich, Kanada, Mexiko und Venezuela. Sie sind eigens nach Spanien gekommen, um Zeugnis abzulegen. Der Dokumentarfilm gibt einen Überblick über die Geschichte der anarchistischen Bewegung seit dem 19. Jahrhundert, die Gründung der CNT (Confedéración Nacional del Trabajo) und der FAI, die Rolle von Kultur und Erziehung (Modernes Schulwesen), die Vielfalt der Ideen und Aktivitäten im Vorfeld der Zweiten Republik, den Staatsstreich der Militärs, der sowohl einen Krieg als auch eine Revolution (die einzige anarchistische Revolution) auslöste, und insbesondere über die Einrichtung und das Funktionieren der Kollektivbetriebe in den ländlichen und städtischen Gebieten. Er schließt mit der Niederlage des republikanischen Lagers im Jahre 1939, die der Revolution ein Ende bereitete."

Video: https://www.youtube.com/watch?v=LeS30QqObmI

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Oasen der Freiheit - Anarchistische Streifzüge

Der Schriftsteller Ilija Trojanow besucht selbstverwaltete Projekte: Etwa das spanische Dorf Marinaleda, wo die Uhren anders laufen und die Bewohner seit Jahrzehnten dem Kapitalismus trotzen. Oder die Insel Ikaria, wo keine Uhren laufen, die Menschen zeitlos leben und älter werden.

Für Anarchisten gibt es einen dritten Weg, eine Alternative zu Kapitalismus und Kommunismus. Die Freiheitsidee steht für sie über allem und ist die Grundlage von allem.

"Für mich ist Anarchismus einerseits eine Schule des kritischen Denkens, andererseits des widerständigen Handelns. Diese zwei Momente sind sehr wichtig, weil sie einander gegenseitig natürlich bedingen, motivieren." Ilija Trojanow, Schriftsteller und Weltensammler, macht sich im Film "Oasen der Freiheit" auf Spurensuche nach anarchistischen Lebensweisen.

Literarisch und historisch versiert, besucht er Erinnerungsorte der Bewegung, anarchisch denkende und handelnde Menschen. "Wenn man sich die großen historischen Scheidepunkte des 20. Jahrhunderts anguckt, wird man überall feststellen, dass Anarchisten oft als Erste erkannt haben, dass die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen immer wieder in die falsche Richtung gehen." So etwa in Russland 1918, als sie das Entstehen einer neuen Bürokratie und eine gefährliche Konzentration von Macht beobachteten.

Erzählend wandert Ilija Trojanow zur Bakuninhütte, einem Wanderhaus der anarcho-syndikalistischen Bewegung im Thüringer Wald in Deutschland. Benannt ist die Hütte nach Michail Bakunin, einem russischen Revolutionär, Anarchisten und Gegenspieler von Karl Marx. Die Hütte wurde Mitte der 1920er-Jahre gebaut und war bald ein Anlaufpunkt für Freigeister aus der ganzen Republik. Anfang der 1930er-Jahre wurde die Bewegung der Anarchisten in Thüringen von den Nationalsozialisten verboten, sie nutzten die Hütte und das Gelände als Unterkunft und Übungsplatz. In der DDR-Zeit wurde das Gebäude gegen den Willen der Erbauer-Gemeinschaft in den Besitz der SED überführt. Es befand sich mitten im Grenz-Sperrgebiet, seine Geschichte wurde totgeschwiegen. Erst nach der Wende wurde die Hütte wiederentdeckt und von Mitgliedern eines Wandervereins renoviert.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden subversive Lebensräume auch in Trojanows Heimatland Bulgarien brutal niedergeschlagen. Im Film besucht der Autor die Stadt Jambol im Osten des Landes sowie die nahe gelegene EU-Außengrenze.

Ganz Spanien leidet unter der Wirtschaftskrise. Ganz Spanien? Im andalusischen Dörfchen Marinaleda haben die Bürger Arbeit, Häuser, grüne Gärten. Gemeinsam mit Dichter und Übersetzer José Oliver besucht Ilija Trojanow das Dorf, in dem die Landarbeiter in den letzten vier Jahrzehnten in Selbstverwaltung eine Idylle geschaffen haben: Vollbeschäftigung, 15 Euro-Mieten, keine Werbung und keine Polizei.

Auf der griechischen Insel Ikaria atmen die Bewohner eine besonders freiheitsliebende Meeresluft. Sie leben ohne Zeit und Stress - auch eine Form der Anarchie, zumindest gegen die Krankheiten der Moderne. Hier werden die Menschen älter als anderswo. Diese erstaunliche Insel wurde auch von der Literatur längst für sich entdeckt, etwa im aktuellen Roman von Uwe Timm oder im frühsozialistischen Werk von Étienne Cabet.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=D76CvXBSbLk

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Arte Doku: Eine kleine Geschichte der Anarchie, Teil 1

https://www.youtube.com/watch?v=tDDLFpz7pjE

Arte Doku: Eine kleine Geschichte der Anarchie, Teil 2

https://www.youtube.com/watch?v=I0UGM8zeNLw

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Anarchistische Transformationsstrategien

Der Anarchismus ist eine der Hauptströmungen des Sozialismus. Konflikte mit anderen Strömungen resultieren häufig aus verschiedenen Vorstellungen von Politik, Herrschaft und Gesellschaftsveränderung. Anarchist*innen lehnen die politische Revolution ab, sie setzen nicht allein auf die soziale Evolution und politische Reformen sind ihnen nicht genug. Demgegenüber wurden Ansätze der experimenteller Selbstorganisation, des Aufstands, der Subversion, der autonomen Bewegung und der sozialen Revolution entwickelt. Was beinhalten diese Konzepte genauer und wie können wir sie gebrauchen?

Video: Web | MP4 | WebM

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Strömungen, Kontroversen und Paradoxien im Anarchismus

Der Anarchismus ist äußerst plural, was sich in seinen verschiedenen Strömungen, anhaltenden Kontroversen und paradoxen Denkweisen zeigt. Thema des Vortrags ist, wie diese unglaubliche Vielfalt erklärt und in einen Zusammenhang gebracht werden kann.

Der Anarchismus ist in sich äußerst plural. So gibt es neben anarchistischen Individualismus, Kommunismus und Syndikalismus noch weitere Strömungen und Traditionen in ihm. Weiterhin bestehen unter Anarchist*innen teilweise sehr unterschiedliche Ansichten darüber, wie Selbst- und Gesellschaftsveränderung im Zusammenhang stehen, wann Gewaltanwendung legitim ist, wie mit Entfremdung umgegangen werden kann und was Natur und Technik eigentlich sind. Außerdem finden sich im anarchistischen Denken zahlreiche Paradoxien. Sie kommen beispielsweise in den Konzepten von Zwischenraum, direkte Aktion, konkrete Utopie oder soziale Revolution zum Ausdruck. Thema des Vortrags ist, wie diese unglaubliche Vielfalt erklärt und in einen Zusammenhang gebracht werden kann.

Video: Web | MP4 | WebM

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Für ein neues anarchistisches Bewusstsein

Anhand von vier aktuellen Texten werden anarchistische Grundgedanken dargestellt, interpretiert sie und weiter entwickelt. Wie können Vielfalt ermöglicht und gleichzeitig Gemeinsames durch konstruktive und solidarische Auseinandersetzungen entwickelt werden? Wie lässt sich eine autonome anarchistische Theoriebildung ermöglichen? Wie lassen sich verschiedene anarchistische Organisationsansätze zusammen denken und ergänzen? Wie lässt sich ein gelingendes, reiches, schönes und erfülltes Leben aus Sicht anarchistischer Ethik beschreiben und geteilte Verantwortung verwirklichen? Diese Fragen werden in einem lockeren Input umkreist, um anschließend den Raum für Kleingruppenarbeit und gemeinsame Diskussion zu öffnen.

Video: Web | MP4 | WebM

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Die soziale Revolution im Anarchismus

Wovon reden Anarchist*innen eigentlich, wenn sie von „sozialer Revolution“ sprechen? Und gibt es unter den gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen denn überhaupt Sinn, noch solche großartigen Worte in den Mund zu nehmen? Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass im Anarchismus sich sozial-revolutionäre Vorstellungen in Abgrenzung zu „sozialer Evolution“, „politischer Revolution“ und politischen Reformen“ herausgebildet haben. Damit wird einerseits ein ziemlich umfangreicher und vielschichtiger Prozess radikalen gesellschaftlichen Wandels beschrieben, andererseits werden mit dem anarchistischen Konzept von sozialer Revolution recht konkrete Überlegungen zur Umstrukturierung der Gesellschaft verbunden. Um den Begriff wieder mit Inhalt zu füllen und zu aktualisieren, ist seine Entstehung und sein Gehalt zu rekonstruieren.

Video: Web | MP3 | WebM

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Mit, gegen oder jenseits von Politik? - Eine Reflexion über den paradoxen anarchistischen Politikbegriff

Im Anarchismus besteht eine grundlegende Skepsis gegenüber Politik, wenn diese nicht direkt abgelehnt wird. Gleichzeitig beziehen sich Anarchist*innen auf sie und partizipieren gelegentlich an radikaler Politik. Überhaupt wird die eigene Praxis oftmals als "politisch" verstanden, aber jene von Staat, Parlamenten, und Parteien abgelehnt. Was widersprüchlich erscheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als viel interessanter: nämlich als paradox.

Es zeigt sich, dass Individuen, das Soziale, die Gesellschaft, die Ökonomie und die Gemeinschaft als anti-politische Gegenpole zur Politik aufbebaut werden. Ähnliches kann von Kunst, Ethik und Utopie gesagt werden, die das verdrängte Andere der Politik darstellen. Doch wie lassen sich politische Herrschaft überwinden und zugleich gesellschaftliche Selbstorganisation aufbauen?

Der Referent promoviert zur politischen Theorie des Anarchismus und beschäftigt sich ausgiebig mit dem Thema "Figuren der (Anti-)Politik im Anarchismus".

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Emma Goldman: Frauenrechtlerin, Rebellin und Anarchistin

Die »Rote Emma« war zu ihren Lebzeiten eine gleichermaßen verehrte wie gefürchtete Symbolfigur des Anarchismus. Sie setzte sich für die Rechte der Arbeiter, Frauen und Kinder ein. Zu ihrem 150. Geburtstag empfehlen wir ihre Biografie "Gelebtes Leben".

Audio: https://www.youtube.com/watch?v=J66Te96oWEg

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Der Anarchismus und seine Ideale

Mit „Der Anarchismus und seine Ideale“ (2010, dt. 2013 beim Unrast-Verlag) schrieb Cindy Milstein bewusst keine im engeren Sinne theoretische Schrift, sondern eine ansprechende, umfassende und dennoch auf den Punkt gebrachte Flugschrift. Darin betont sie vor allem die ethischen Aspekte im Anarchismus und möchte auf diese Weise für anarchistisches Denken werben und bestärkend wirken. Die knappen Kapitel ermöglichen einen guten Überblick und Einstieg in grundlegende anarchistische Gedanken, die sich einerseits um Werte, andererseits um Organisationsprinzipien kreisen.

Deutlich wird, dass Milstein sich dabei auf eigene Erfahrungen aus einem bestimmten Flügel der anarchistischen Bewegung bezieht, welche vor allem im nordamerikanischen Kontext nach der Jahrtausendwende gemacht wurden. Damit gewinnt ihre Schrift eine praktische Relevanz zur Außendarstellung und Selbstreflexion einer nach wie vor kleinen, aber globalen, anarchistischen Bewegung mit großen Fragen.

Das Lesen von „Der Anarchismus und seine Ideale“ rief bei uns allerdings auch einige Irritation hervor. Wir teilen Milsteins Annahme eines Schwächerwerdens des Staates nicht, sondern nehmen vielmehr seine Transformation wahr. Statt überall Ansätze anarchistischen Handelns und anarchistischer Gemeinschaften zu sehen, sehen wir vielmehr eine bedrückende Zunahme des staatlichen Autoritarismus – der unter anderem eine Reaktion auf die neoliberale Globalisierung ist und parallel zur nationalistischen, rassistischen, faschistischen Mobilisierung geschieht. Damit schließen die meisten von uns sich dennoch nicht an den weit verbreiteten linksradikalen Pessimismus, Fatalismus und Zynismus an. Zudem erscheint uns befremdlich, dass Milstein schon fast vereinnahmend über „den“ Anarchismus und Anarchist*innen schreibt. Zwar setzt sie diese Rhetorik strategisch ein, verwischt damit aber die Widersprüche im Anarchismus welche sie sicherlich selbst gut kennt.

Audio: https://www.youtube.com/watch?v=tvePa84Rcj4&list=PLqV4s_Owvi2hcCjt6i0eZV2KyQMbedARm

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Anarchismus zur Einführung (Hörbuch)

Aus reinem Interesse am Thema, aber auch, um anarchistische Theorie zugänglich zu machen, haben wir uns entschieden, dass Buch „Anarchismus zur Einführung“ von Daniel Loick (2017 Junius-Verlag) in einer Hörbuch-Variante aufzunehmen.

Loicks Buch kann derzeit als das fundierteste Einführungsbuch zum Anarchismus im deutschsprachigen Raum gelten und lohnt sich deswegen gelesen und gehört zu werden. Dennoch haben wir einige Kritik an dem darin gezeichneten Bild der anarchistischen Bewegung wie auch inhaltlich an mehreren Stellen – beispielsweise in Hinblick auf die Beschreibung der anarchistischen Staatstheorie. Schließlich entschieden wir uns dennoch dafür, die Aufnahmen in dieser Variante und unkommentiert zu veröffentlichen, mit dem Wunsch und der Hoffnung, dass darüber gute und kritische Diskussionen angestoßen werden.

Seiner eigenen Erkenntnis, dass Anarchismus eben nicht nur als politische Philosophie, sondern vor allem auch als politische Bewegung und Lebensform zu verstehen ist, kann Loick nicht im vorliegenden Buch nicht umfassend entsprechen. „Anarchismus zur Einführung“ bleibt ein theoretisches Buch – welchem es jedoch gelingt aus einer Art wohlgesonnenen und interessierten Vogelperspektive eine aktuelle und treffende Darstellung zu liefern sowie Fragen aus der heutigen historischen gesellschaftlichen Situation heraus anzustoßen. Die sozialwissenschaftliche Sprache erschwert den Zugang für ein weites, nicht-studiertes, Publikum. Gleichzeitig liegt die Stärke des Buches darin, auf einem hohen theoretischen Niveau anzusetzen, trotzdem beim Gegenstand zu bleiben und damit einen Beitrag zu liefern, um anarchistisches Denken (wieder) salonfähig zu machen.

Auf im Buch genannte Lebensdaten und ebenso auf Fußnoten wurde bei den Aufnahmen um der besseren Hörbarkeit willen verzichtet. Unser Anspruch war es nicht, ein Studio-reifes, tontechnisch und sprachlich perfektes Hörbuch zu machen. Dementsprechend gibt es kleinere Versprecher und Ungereimtheiten, zu denen wir aber stehen und die unsere Herangehensweise abbilden. Überhaupt empfehlen wir selbstverständlich das Buch beim Verlag zu kaufen.

Audio: https://www.youtube.com/playlist?list=PLqV4s_Owvi2jYwfyUSv8VxbKn9ld4PnJc

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Die Erben der Pariser Kommune

Sommer 1870: Es herrscht Krieg. Die Preußen rücken in Nordfrankreich vor. Napoleon III. muss abdanken - es werden die Dritte Republik und der Waffenstillstand mit den Deutschen ausgerufen. Doch es kommt zu Unruhen: Die Nationalgarde verbrüdert sich mit der aufgebrachten Pariser Bevölkerung gegen die neue bürgerliche Republik - die Kommune ist geboren. Es ist der 18. März 1871. Ihr Ziel: Macht und Wissen aus den Fängen einer kleinen Gruppe zu befreien, um sie dem Volk zugänglich machen. Nur 72 Tage später steht Paris in Flammen, die Kommune findet ihr jähes Ende, doch ihr Erbe lebt weiter.

Das weitgehend unbekannte Vermächtnis dieser Inspirationsquelle steht im Mittelpunkt der Dokumentation „Die Erben der Pariser Kommune“. Die Utopie von einem sozialen, freiheitlichen Staat bildet das Bindeglied zwischen der Französischen Revolution und den Emanzipationsbewegungen des 20. Jahrhunderts.

Die Hoffnung auf gesellschaftliche Veränderungen und die Aufnahme eines Kampfes, der kaum zu gewinnen ist, macht die Kommune bis heute für manche zum Leitbild. Mit ihrem Versuch, die Selbstverwaltung durch das Volk zu etablieren, beschritt die Arbeiterbewegung absolutes Neuland. Auf die Pariser Kommune berufen sich so verschiedene Bewegungen wie die Oktoberrevolution von 1917, teilweise die Luxemburger Republik von 1919 sowie in jüngerer Vergangenheit die 68er-Bewegung in Berlin und Frankreich, der Arabische Frühling, die Autonome Region Kurdistan oder die französischen Gelbwesten. Diese sieben „Erben“ der Pariser Kommune führen deren Fortleben in der kollektiven Erinnerung eindrücklich vor Augen.

Daneben thematisiert die Dokumentation einen weiteren, dramatischen Aspekt der Kommune: ihre blutige Zerschlagung und die sich anschließenden Repressalien. Die Unterwerfung und Vernichtung der Kommunarden durch die herrschenden Versailler endete mit 20.000 Toten und war eine der brutalsten Repressionen, die das Land je gekannt hatte.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=_x8Pk7NQSI4

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Die Verdammten der Pariser Kommune

Die Pariser Kommune war ein politisches Experiment während des Deutsch-Französischen Krieges, der im Sommer 1870 als Französisch-Preußischer Krieg begonnen hatte. Der neu gewählte revolutionäre Pariser Stadtrat versuchte zum Ende des Krieges, vom 18. März bis zum 28. Mai 1871, gegen den Willen der konservativen Zentralregierung Paris nach sozialistischen Vorstellungen umzugestalten und zu verwalten.

Eine führende Revolutionärin war die Kommunardin Victorine. Aus ihrer Perspektive schildert der Dokumentarfilm die dramatischen historischen Geschehnisse. Die Ereignisse jener Tage nehmen durch ihre Berichte Gestalt an. Schwarz-weiße Graphiken und Zeichnungen, im Stil der damaligen Zeit gezeichnet und modern animiert, führen dem Zuschauer die Geschehnisse vor Augen. Er zittert mit Victorine vor den Soldaten, die an jenem 18. März 1871 im Begriff sind, auf die auf dem Montmartre versammelte Menge zu schießen. Der Beobachter jubelt mit Victorine inmitten der Menschen, die am 28. März 1971 auf dem Platz vor dem Rathaus die Kommune ausrufen.Die Pariser sind empört über die Regierung, die sich in Versailles verschanzt hat und sich weigert, die Wahlen anzuerkennen. Stattdessen wird Paris unter Beschuss genommen.

Die Frauen von Paris begeistern sich, sie treffen sich abends in den besetzten Kirchen und zur Verteidigung der Stadt. Und sie rufen zur Revolution auf. Die in Versailles von der französischen Regierung angeordneten systematischen Massaker der sogenannten Blutwoche machen fassungslos. Dagegen steht die Selbstlosigkeit jener Frauen und Männer, die im Namen eines höheren Ideals bis zum Ende Widerstand leisten. Zehntausende waren am Ende tot, erschossen, exekutiert, massakriert. Auf beiden Seiten.

Der Dokumentarfilm schildert den leidenschaftlichen Kampf der Kommunarden, die 72 Tage lang alles daransetzten, der Geschichte einen neuen Verlauf zu geben. Doch am Ende wurden sie von ihr mitgerissen. Die Revolution hatte ihre Kinder gefressen. Der Dokumentarfilm bietet reiches Archivmaterial und stützt sich auf Berichte, Bilder und Kupferstiche jener Zeit.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=swvl7vdjPg4

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Politische Theorie des Anarchismus

Zum paradoxen Streben nach Autonomie, Selbstbestimmung und Selbstorganisation

Der anarchistische Politikbegriff erscheint widersprüchlich: Der Ablehnung von Politik steht eine Bezugnahme auf sie gegenüber. Diese Paradoxie entspringt einer bestimmten Denkweise, die dabei hilft, Netzwerke zwischen verschiedenen Strömungen, Gruppen und Diskursen zu weben. So eröffnet sich die Möglichkeit, auf widersprüchliche gesellschaftliche Verhältnisse zu antworten, um sie zu überschreiten. Dies zeigt sich im Modus des Strebens nach Autonomie, in Kontroversen zwischen Individualismus und Kollektivismus und in theoretischen Konzepten wie der sozialen Revolution. In diesem Kontext verdeutlicht Jonathan Eibisch, dass es eine zeitgemäße politische Theorie des Anarchismus gibt – und wie sie aussehen kann.

Open Access: EPUB | PDF

Info: Das Buch ist via Open Access frei als EPUB und PDF verfügbar, wodurch das gedruckte Buch nicht gerade günstig ist. Wenn Ihr das Geld übrig habt kauft trotzdem das Buch um Jonathan zu unterstützen, der das Ganze aus eigener Tasche vorfinanziert hat.