Pilzzucht - Speise- und Vitalpilze selbst anbauen

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Eine deutsche Community zum (Heim-)anbau von Speisepilzen, Vitalpilzen und generell zum Thema Mykologie.

Postet hier eure Diskussionen und Fragen zum Thema Experimente, Erfolge, Fotos, Nährmedien, und vielem mehr! 🍄


Regeln:

Keine Magic Mushrooms!

Aus Legalitätsgründen dürfen hier ausschließlich Pilze, die nicht unter das BTMG fallen (Austernpilze, Lions Mane, Reishi, Shiitake, etc.), gepostet und besprochen werden, da wir keine Anleitung für Illegales geben und gebannt werden wollen.


Wir sind liebend gerne ein Auffangbecken für alle Biologiebegeisterten, Pilzsucher, Wald- und Wiesenliebhabern, Nerds, und weiteren hier auf Feddit! Postet gerne, was das Zeug hält, auch englischsprachigen Content.

founded 1 year ago
MODERATORS
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Hallo!
Ich hab ja mal vor ca. einem Monat einen Post bezüglich Filter-Growbags erstellt.

Da war meine Idee, einen 2-in-1 Beutel zu machen, in dem man in einer Ecke das Getreide (in meinem Fall Hirse) für die Körnerbrut haut und dann den Rest mit dem Substrat füllt.

Den Beutel autoklaviert man dann im Schnellkochtopf (= Inhalt ist steril) und gibt die Flüssigkultur durch den Silikonimpfport dazu.
Das hat den Vorteil, dass man nicht mehr steril arbeiten muss, da der Beutel nach dem Sterilisieren verschlossen bleibt und man nicht extra den Grainspawn dazutun muss.
Das verhindert das Risiko auf Kontamination.

Nach 2 Wochen

Die Ecke um den Impfport herum ist schon durchwachsen. Nach dem Foto hab ich den Beutel durchgeknetet und die bewachsene Stelle somit in der Tüte verteilt.

Nach weiteren 2 Wochen

Die einzelnen Körner haben das Myzel weiter gestreut, sodass der ganze Beutel gleichmäßig durchwachsen ist.
In weiteren 2 Wochen kann ich ihn, sobald er komplett homogen weiß ist, aufritzen und zum Fruchten bringen.

Fazit

Bisher siehts echt sehr sehr vielversprechend aus! Sobald die ersten Beutel fruchten, gibt's das nächste Update! :)

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Hallo zusammen!
Um hier in der Community wieder etwas Leben reinzubringen, habe ich folgendes vor:

  • Öfter posten: lieber viele kleine Posts als einen großen. Ich habe einfach gemerkt, dass meine super zeitaufwändigen Deep-Dives kaum Aufmerksamkeit kriegen, und das finde ich verdammt frustrierend. Daher will ich lieber den Fokus auf kleinere Einzelposts (Tutorials, etc.) als auf einen großen legen. Der Zeitaufwand sollte der selbe bleiben, aber vielleicht kriegt die Community hier dadurch mehr Aufmerksamkeit.
  • Teilauslagerung des Contents auf eine andere Plattform. Ich hätte da momentan Writefreely im Sinn, das ist eine Bloggingplattform im Fediverse. Damit kann man die Posts besser lesen. Alternativ könnte ich einen Peertube-Kanal aufmachen. Wie wäre es euch am liebsten? Mein Plan wären Guides, die sehr auf ein einzelnes Thema fokussiert sind und nicht länger als 2 Minuten zu lesen/ ansehen benötigen.
  • Ich würde ggfs. noch einen englischen Ableger aufmachen, z.B. auf Mander.xyz, da es bisher noch keine Lemmy-Alternative zu r/MushroomGrowers gibt und ich das ändern will.
  • Fokus breiter legen, nicht nur für fortgeschrittenere Pilznerds. Ich will mehr Content für Anfänger machen, z.B. "Wie fange ich an?", "Steril arbeiten", "Anbau in Eimern", usw.
  • Aufbau eines Wikis in der Sidebar mit den eben genannten Anleitungen.

Ich würde mich sehr über Vorschläge und Beiträge von euch freuen! Danke fürs Lesen! :)

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Heute mal ein Exkurs ins Thema Ökologie und Gärtnern. Irgendwie überschneiden sich die Themen ja bei vielen Leuten.

Ich habe letztes Jahr eine n=1-Studie gemacht, mit sehr interessanten Ergebnissen. Und dazu möchte ich euch einen Einblick geben.


Letztes Jahr war für viele Hobbygärtner und Landwirte eins der schlimmsten Jahre überhaupt.
Zuerst der Frühling mit Dauerregen, der alles hat verschimmeln lassen, und dann der Dürresommer mit Unwettern, der sämtliche Äcker und Wälder bei mir in der Umgebung verwüstet hat.

Gleichzeitig habe ich, auf meinem Balkon, ein Selbstexperiment gestartet. Ich habe mich davor zu einigen Themen, wie z.B. Symbiosen, Nährstoffzyklen, und mehr in der Natur eingelesen und mich an die Arbeit gemacht.

Mit sehr verblüffenden Resultaten - mein Balkon war der gesündeste in der gesamten Umgebung und hatte keinerlei Probleme, und das, obwohl ich ständig vergessen habe, mich drum zu kümmern. Noch nie hat er so gut ausgesehen!

Wie das?
Ich habe meine Pilzzucht-Abfälle in meinen Pflanzkübeln eingebuddelt.
Heißt: vergammelte Grainspawns, aufgebrauchte Holzsubstratblöcke, und alles, was damit zu tun hat.

Um zu verstehen, was es damit auf sich hat, muss ich zuerst die Hintergründe erklären.

Symbiosen

Pilze und Pflanzen formen symbiotische Beziehungen, genannt Mykorrhiza.

Dabei verbinden sich die Pflanzenwurzeln mit verschiedenen (u.a. Schimmel-)Pilzen und sorgen sich um sich gegenseitig.
Während die Pflanzen Kohlenhydrate und Sauerstoff liefern, spenden die Pilze konstant andere Nährstoffe, wie CO2, Phosphate, und mehr. Zudem vergrößern die Myzelfäden die Wurzelfläche um ein zigfaches, was die Aufnahme von Wasser und Mineralien enorm verbessert.

Außerdem agieren die Pilze gleichzeitig als "Immunsystem" der Pflanze, welches getriggered wird, sobald sich Fressfeinde (z.B. Läuse), Krankheiten (z.B. Viren), Dürre oder andere Bedrohungen nähern.

Sie können die Nährstoffversorgung umleiten, Partner-Pflanzen (z.B. andere Bäume) warnen, Gifte verbreiten, und viel mehr. Nicht umsonst werden Mykorrhiza-Netzwerke als "Internet des Waldes" bezeichnet.

Pflanze und Pilz stehen im engen Austausch zueinander. Wenn die Pflanze beispielsweise einen Stickstoffmangel meldet, sondert der Pilz ein giftiges Locksekret ab, das Insekten anzieht und diese dann verdaut. Wenn der Pilz wiederrum "Ich habe Hunger" meldet, spendet die Pflanze Energie in Form von Zucker an den Pilz.

Kaum eine Pflanze kann ohne diese Beziehung überleben. Steril gezogene Laborpflanzen beispielsweise verkümmern, wenn man ihnen nicht künstlich Schimmelsporen zusetzt.

Bodenbeschaffenheit

Das Verbuddeln von Substratblöcken ist nur der Anfang eines langen Kreislaufs.

Sollte die Pilzkultur (z.B. Austernpilz) noch leben, sorgen die Myzelfäden dafür, dass u.a. Sauerstoff im gesamten Boden verteilt wird.

Die meisten unserer gezüchteten Pilze (z.B. Austernpilze) sind Primärzersetzer, d.h. sie sind der erste Schritt, um einen umgefallenen Baum zu zerlegen. Sobald diese ihre Arbeit getan haben, kommen Sekundär- und Tertiärzersetzer, die sich dann weiter von den Abbauprodukten ernähren. Dadurch wird eine ganze Kette von verschiedenen Organismen und Prozessen in Gang gesetzt.

Das sorgt auch dafür, dass sich verschiedene (z.B. Schimmel-)Pilze und Bodenbakterien ansiedeln können, die sich dann selbst erhalten. Würmer und Insekten können diese dann wieder nutzen und den Boden weiter auflockern, damit nichts verrottet.

In dieser Zeit speichert die Sägespäne unglaublich viel Wasser. Genau so viel, dass die Pflanzen (und sonstigen Organismen) nicht vertrocknen, aber auch nicht so viel, dass sie ertrinken. Sie fungiert also als Pufferspeicher.

Wenn man zusätzlich auch noch etwas Körnerbrut dazu tut, egal, ob vergammelt oder noch gut, reichert man den Boden damit mit Unmengen an Stickstoff und anderen Nährstoffen an, die ganz langsam und natürlich an die Umgebung abgegeben werden.

Eigene Erfahrung

Bei mir hat es so ausgesehen, dass sich zuvor einen komplett gammeligen Pflanzeneimer hatte. Er hat entweder muffig gestunken und alles ist mir verrottet, oder die Pflanzen sind vertrocknet.

Als ich dann aber mein Pilzzeug vergraben habe, waren zuerst, ein paar Wochen später, Unmengen an Fliegen (Trauermücken) an dem Balkonkübel, dann kamen Austernpilze herausgeschossen, und dann, schlagartig, hat der Eimer nicht mehr muffig, sondern nach Wald gerochen. Es ist sogar etwas Schachtelhalm und Farn herausgesprossen (typische Biotop- und Waldpflanzen), und die Erde war beim Anbuddeln komplett durchwachsen von weißen Myzelfäden, während die Himbeeren, die wochenlang um ihr Überleben gekämpft hatten, auf einmal blühten und dann Früchte trugen. WOW!

Wenn ich mir den selben Kasten heute ansehe, sind dort wieder Myzelfäden zu sehen, die aber vermutlich von anderen Pilzsorten (Sekundärzersetzer) kommen. Nach wie vor riecht die Erde nach frischem Waldboden, obwohl der Eimer viel zu feucht ist.

Aussichten: Verwendung in der Landwirtschaft, Umweltschutz, etc.

Dass die jetzige Landwirtschaft scheiße ist brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen.
Dank Pestizide, Herbizide, Fungizide, Düngemittel, und vielem mehr, wird die Umwelt massivst geschädigt.

Die Gewässer, Artenvielfalt (Mikroorganismen, Insekten, Vögel, etc.), und am Ende auch wir leiden stark darunter, während uns gleichzeitig, im wahrsten Sinne des Wortes, der Boden unter den Füßen weggeschwemmt wird.
Besonders in meiner Gegend haben wir einen unfassbar lehmigen, kargen Boden, während sämtliche Gewässer bei mir totgedüngt sind.
Die Düngemittelindustrie ist ebenfalls einer der Hauptverantwortlichen für den Klimawandel (Stickoxide, Energiebedarf, etc.).

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Pilzzucht, in einem industriellen Umfang, dieses Problem mindestens zum Teil lösen könnte. Wenn Pflanzen und Pilze eine der besten Symbiosen überhaupt bilden, wieso tun es nicht auch Pilzzüchter und Landwirte?

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Crosspost von !dach@feddit.de

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  • PDA (Potato dextrose agar) scheint das beste Rezept für Austernpilze zu sein
  • 24-32°C ideale Wachstumstemperatur
  • 2% Haushaltszucker, Glucose oder Molasse funktionieren sehr gut, dabei war Saccharose (handelsüblicher Zucker) der Favorit der Autoren
  • Die Wahl des Getreides für GS ist nicht ganz so wichtig, aber brauner Reis scheint am besten zu funktionieren
  • 0,03-0,09% Ammoniumchlorid ist die beste Stickstoffquelle, wenn mans übertreibt, reduziert sich aber wieder das Wachstum wegen einem schlechten C-N-Verhältnis
    Übersicht verschiedene Stickstoffsupplemente (u.a. Urea und Pepton)
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Bald kommt ein Guide von mir, wie ich das selbst vorführe :)

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Auf einer Seite lesen: Pilze und ihre Gifte

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submitted 9 months ago* (last edited 9 months ago) by marv99@feddit.de to c/pilzzucht@feddit.de
 
 

Im aktuellen "Eigenheimer Magazin" des "Eigenheimerverband Bayern" gab es diesen netten Artikel zum Selbstanbau von Pilzen.

Als Kultur im Hausgarten sind Pilze, in Bayern meist Schwammerl genannt, noch wenig verbreitet. Dabei gelingt der Anbau von Austernseitling und Shiitake auf Holz und Strohballen zuverlässig. Pilze anzubauen macht Spaß, wachsen sie doch ganz anders als das vertraute Gemüse. Zudem sind sie gesund und bringen Abwechslung auf den Teller. So frisch und reif wie aus dem Garten können Sie Pilze gar nicht kaufen. Mit der Auswahl der richtigen Arten können Sie sich einen Pilzgarten anlegen, in dem Sie nahezu ganzjährig ernten können.

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Meins ist Hirse. Wieso?

  • Genauso teuer wie Futtergerste/ Roggen/ Weizen.
  • Gammelt kaum. Hirse wächst recht weit überm Boden und ist deshalb nicht so dreckig. Gerste zum Beispiel ist sehr bodennah und bietet dank Spelzen viel Platz für Endosporen.
  • Allergikerfreundlich: meine Partnerin hat eine Getreideallergie und würde Atemnot kriegen, wenn ich den Sack Futtergetreide ausleere.
  • Sehr klein und rund. Die Körner haben eine größere Fläche und verteilen sich schneller im Substrat. Daher setzt die Kultur merklich schneller an.

Was ist euer Favorit? Roggen, Vogelfutter, Mais oder doch was ganz anderes? :)

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Ich habe, seit dem ich Pilze züchte, den Anbau in Eimern propagiert.

Aus vielen Gründen:

  • Kein Müll, man kann die Eimer theoretisch unendlich wiederverwenden;
  • Praktisch, da stapelbar;
  • Günstig
  • uvm.

Ich würde es für bestimmte Strains auch weiterhin empfehlen, z.B. resistente/ robuste Austernpilzsorten.

Für mich waren Eimer immer das Non-Plus-Ultra und Beutel eine Umweltsünde. Ich hab mich immer etwas davor geschämt, auf Beutel zurückzugreifen, weil es ja Einwegartikel sind.

Nun habe ich aber für mich jetzt aber den Schlussstrich gezogen.

Beweggründe

  • Mir sind neulich (mal wieder!) 80% meiner Eimer vergammelt. Insgesamt habe ich einfach immer noch konstant unangenehm hohe Ausfälle. Es sind offene Systeme, die einfach sehr anfällig für Kontaminationen sind;
  • Das Auswaschen ist echt nervig. Im Winter bei 2°C Nieselregen im Garten zu stehen und grün gewordene Eimer auszuschrubben ist ein Pain;
  • Das Desinfizieren mit Chlorbleiche ist super ungesund (es entstehen vermutlich Chloramine, die bei mir enormen Husten auslösen). Da ich das im Bad machen muss (Badewanne einzig möglicher Ort) ist das echt blöd...;
  • Die Methode ist doch nicht so nachhaltig wie gedacht. Ich darf dank Kontamination oft echt viel wegwerfen, und ich habe mich dazu entschieden, einen Großteil der Eimer zu entsorgen, da ich sie ums Verrecken nicht mehr sauber bekomme, bzw. sie kaputt sind.

Wieso Filterbeutel?

  • Autoklavierbar. Ich kann 100% steril arbeiten;
  • Günstig, ein Beutel kostet nur paar Cent;
  • Geschlossenes System: ich gebe den unsterilen Grainspawn (Hirse) in eine der unteren Ecken, füge die Holzpellets und Wasser hinzu, verschließe ihn und hau ihn in den Schnellkochtopf. Nach 2 Stunden ist alles top steril. Flüssigmyzel in die GS-Ecke durch Silikonklecks spritzen, eine Woche warten, schütteln, warten, aufschlitzen, ernten. Es bleibt bis zum Schluss alles steril;
  • Nährstoffreiches Substrat verwendbar: bei Eimern geht nur Holz, weil kein anderer Organismus es will. Bei Beuteln kann man auch z.B. Sojaspelzen hinzufügen und somit den Ertrag erhöhen;
  • Bequem: kein Auswaschen und Vorbereiten der Eimer mehr nötig;
  • Tatsächlich nachhaltiger: man wirft weniger weg und braucht auch weniger Equipment, z.B. keine GS-Gläser mehr.

Wenn man nur anfängerfreundliche Sorten anbaut funktionieren Eimer super.
Die Einer, die ich verwende/ verwendete habe ich allesamt vorm Müll gerettet und geschenkt bekommen.
Aber zumindest ich hab jetzt genug davon und fahre mit Beuteln besser. Die sparen mir viele kostbare Nerven...

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TL;DR:

! Die Idee mit Zusatz einer Salzlake hat leider auch nicht funktioniert. Die Tofublöcke sind mir wieder vergammelt. Vorerst sehe ich das Projekt als gescheitert.!<


Link zum Ursprungspost: https://feddit.de/post/7544522

Wie versprochen ist hier Versuch Nummer 2.
Da sich der Tofu beim letzten Mal in einen infernalisch stinkenden Block verwandelt hat, wollte ich die Idee nicht ruhen lassen und dem Thema nochmal eine zweite Chance geben.

Dieses Mal habe ich gehofft, dass Salz die "schlechten" Bakterien und unerwünschten Schimmelpilze in Schach hält.
Die meisten "wilden" Mikroorganismen vertragen kein Salz, während Milchsäurebakterien und bestimmte Edelschimmelarten bis zu 2% tolerieren.

Was habe ich gemacht?

  • Den Tofu über Nacht in eine Salzlake mit 0,9 und 1,5% Salzgehalt eingelegt (Abb. 1 unten);
  • Dieses Mal habe ich Kulturen vom "Bavaria Blu" Alpenkäse verwendet, da ich keinen Camembert da hatte (Abb. 1);
  • Kulturen wurden nicht extra isoliert, sondern nur mit dem Messer die Schimmelschicht abgekratzt, diese in der Lake suspendiert und mit dem Magnetrührer homogenisiert (Abb. 2, 3 und 4);
  • Tofu mit Zahnstocher durchlöchert und in die Kultursuspension über Nacht in Kühlschrank gelegt, damit sie sich einnisten können (Abb. 5);
  • Am nächsten Morgen gewendet und weiter für einen Tag gekühlt gelassen;
  • Danach abgedeckt (Frischhaltefolie/ Deckel über Box) und für 3 Tage auf Heizung gelassen;
  • Regelmäßig gecheckt und gedreht;
  • Weitere paar Tage reifen lassen und Ergebnisse dokumentiert.

Ergebnis

Wieder Mist. Leider.

Beide Blöcke haben sich etwas rosa gefärbt, eine Schleimschicht gebildet und zu müffeln angefangen.
Nicht so dieses "WÜRG", aber ich bin mir sicher, dass ich mir safe was geholt hätte, wenn ich sie essen würde.

Fotos dazu hab ich vergessen, aber die beiden Blöcke sahen ohnehin nicht sehr spannend aus.
Sie sind aber leider straight in den Müll gewandert.

!Ich Vollidiot hab dann zusätzlich den Müll nicht rausgebracht, der Gammelgeruch am nächsten Morgen in der Küche hat mir dann den Rest gegeben.!<

Ich werde den Versuch somit also vorerst nicht weiterführen, da ich vermutlich deutlich steriler arbeiten muss und es mir den Aufwand und Lebensmittelverschwendung nicht wert ist.

Wenn ihr mir weiteren Input oder Vorschläge gebt denke ich vielleicht nochmal drüber nach :)


Fotos

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Ich hatte mal die Idee, mir nen Block Tofu mit isolierten Edelschimmelstämmen aus Camembert zu beimpfen.
Bei Salami und weiteren Lebensmitteln macht man sowas ja auch, warum also nicht bei Tofu?


TL;DR: Der erste Versuch war ein schrecklicher Fail, aber ich hab draus gelernt und werde es nochmal probieren :)


Ziel

Ein Tofublock, der durch die vom Penicillium camemberti produzierten Antibiotika gut haltbar wird, eine interessante Konsistenz bekommt und gleichzeitig noch nussig schmeckt.


Ablauf

Gesagt, getan. Selbe Prozedur wie beim Klonen aus Fruchtkörpern. Agarplatte geschnappt, vorm Laminargebläse mitm Skalpell etwas von der weißen, flauschigen Kruste des Käses abgekratzt, draufgeklatscht.

1-2 Wochen später, Kultur isoliert und in eine sterile Flüssigkultur-Lösung gesetzt.

Als die LC durchwachsen war, hab ich sie mit einer Spritze aufgezogen und sie durch die den Beutel Tofu gespritzt und ein paar Tage gewartet.

Eine Woche später war bereits eine kleine Ecke weiß-flauschig, der Rest leider nicht.
Deswegen hab ich die Packung aufgeschnitten, abgetropft, und mit der Kanüle bisschen was der LC in und auf den Block gespritzt, ähnlich wie bei nem Braten.

Dann, hab den Block in eine Plastikbox und bei Raumtemperatur für ne weitere Woche stehen gelassen.


Ergebnis

BAH!!! Der Block wurde in der Ruhezeit in der Tubberbox zu einem wunderschönen Biotop für sämtliche Bakterien und Schimmelpilze.

Vom Aussehen hat es mich an die Regenbogenbahn von Super Mario Kart, vom Geruch an einen toten Marder im Motorraum vom Auto im Hochsommer erinnert.

Ich hatte die Dose für vielleicht 5 Sekunden offen, und schon hat ein interessanter Duft von Tod und Verwesung die gesamte Wohnung durchströmt. Herrlich!

Erklärung: Es haben sich vermutlich schleimbildende Bakterien gebildet, die das Protein im Tofu zu schwefelhaltigen Verbindungen zersetzt haben.


Ideen für Versuch 2

Bei der Käseherstellung arbeitet man anfangs meistens mit einer Salzlake.
Milchsäurebakterien und Edelschimmelpilze sind halotolerant, während alles andere kein Salz verträgt.

Beim nächsten Versuch werde ich verschiedene Konzentrationen an Salz (0,5, 1, 2%) probieren und schauen, was dann passiert.

Ich halte euch auf dem Laufenden! 🙃

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Wieso der Post?

Über Gellan (nicht Gelatine!!!) findet man quasi nichts, und ich versteh nicht wieso. Das will ich ändern!


Was ist Gellan?

Agar wird traditionell verwendet, um damit feste, gummibärchenartige Medien für Petrischalen zu machen. Er ist günstig, inert (kann nicht verdaut werden) und bekannt.

In manchen Bereichen der (Mikro-)Biologie verwendet man aber inzwischen Gellan, was sehr ähnliche Eigenschaften hat. Dieses ist teurer und schwerer zu kriegen hier, dafür aber perfekt kristallklar, was mir den Mehraufwand und sonstige Nachteile wert ist.


Rezept (auf 100 ml):

Lösung 1:

  • 2,5 g Reissirup (z.B. von DM), siehe mein zweiter Post überhaupt hier
  • 0,2 g Pepton (Soja)
  • 0,5 ml einer 10%igen Calciumchlorid-Lösung (schwer direkt abzuwiegen) [-> CaCl2 kriegt ihr als Raumentfeuchter im Baumarkt]
  • 50 ml Wasser

Lösung 2:

  • 1 g Gellan
  • 50 ml dest. / entkalktes Wasser Die beiden zusammen in die Mikrowelle stellen, bis die Lösung fast kocht. Dann (am besten mit Milchaufschäumer) sehr gut rühren, bis sich alles löst.

Die beiden Lösungen dann zusammenkippen und in einer Glasflasche für 20 min im Schnellkochtopf sterilisieren.

Beim Gießen fällt einem auf, dass Gellan erst bei ~40°C fest wird, Agar aber schon bei 60. Vorteil: je kälter das Medium beim Gießen ist, desto weniger Kondensation hat man!


Wieso das Calcium?

Gellan benötigt zweiwertige Ionen, also Calcium oder Magnesium, um seine Ketten zu verlinken und damit zu gelieren. (Magnesium ist aber "giftig" für Pilze, während Calcium das Wachstum verbessert.)

Ohne diese beiden bleibt die Lösung flüssig, und mit zu viel wird sie steinhart.

Daher darf man Gellan auch nicht in Leitungswasser lösen, da es sonst direkt stockt und sich nicht mehr verteilt.


Vor- und Nachteile im Vergleich zu Agar:

Nachteile:

  • Nicht so wöbbelig und gummiartig - es zerbröckelt leichter
  • Etwas teurer pro Rezept (Potenz miteinberechnet)
  • Umständlicher, da man 2 getrennte Lösungen ansetzen sollte
  • Schwerer zu kriegen

Vorteile:

  • Hauptsächlich die Transparenz, die ist enorm!
  • Durch den Calciumzusatz wachsen die Kulturen kräftiger (ähnlich wie beim Gipszusatz im Holzsubstrat)

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Ich hab mal ne Zeit lang mit UV-aktivem Petrischalenmedium herumgetüftelt.


Ich hab mir dadurch erhofft, die Kolonien mit einer Schwarzlichtlampe besser als mit dem bloßen Auge erkennen zu können.
Insbesondere bei Sporenausstrichen könnte das sehr nützlich sein, da diese quasi immer kontaminiert sind.

... war es aber nicht wirklich.
Unter Tageslicht sehen sie kacke aus, und ein transparenter Agar ist deutlich sinnvoller.


Als fluoreszierenden Stoff kann man beispielsweise Quinin (der Bitterstoff in Tonic Water) verwenden, in meinem Fall hab ich einen Krümel Neonfarbstoff verwendet, den wir in der Arbeit sonst weggeworfen hätten.

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cross-posted from: https://feddit.de/post/3114519

Auf Amazon wurden mehrere englischsprachige Pilzratgeber gesperrt, die offenbar aus einem KI-Textgenerator stammen. Die Tipps waren teilweise lebensgefährlich.

Ist das ein wenig subtiler Weg der KI uns loszuwerden?

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Hallo zusammen,

ich dachte, es wäre interessant, mal einen Thread zum Sammeln von 3D-Druck-Dateien zu eröffnen, in welchem jeder seine Lieblings-Dateien zur Pilzzucht teilen kann. Ich fange mal an:

Abdeckung für laminaren Strömungskanal: https://www.printables.com/de/model/372162-laminar-flow-hood-cover

Petrischalen-Halter: https://www.printables.com/de/model/251846-90-mm-petri-dish-holder

Falcon-Tube-Halter (für 15+50 ml): https://www.thingiverse.com/thing:3715116/files

Würde mich über weitere Dateien freuen!

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Hallo!

Vielleicht ist ja ein Experte im Bereich (Epi)Genetik unter euch oder hat sich dazu schon eingelesen.

Ich habe angefangen, mir meine Kulturen von Sporen aus zu züchten, da ich damit die Chance habe, dass was besser passendes für mich dabei rauskommt.

Ich möchte bestimmte Merkmale, insbesondere die Fruchtungstemperatur und Resistenz gegen Kontaminationen, gezielt isolieren.

Wie kann ich dies machen, ohne, dass ich davor zuerst die Kultur zum Fruchten bringen muss?

Idee: die unisolierte Sporen-Petrischale 1x sehr warm (30°C) und 1x kühler (15°C) lagern und dabei die am schnellsten wachende Kolonie isolieren.

Außerdem: ich habe gehört, dass manche eine Verdünnungsreihe ansetzen und dann einzelne Sporen zum Keimen bringen. Durch die exponentielle Verdünnung können diese nicht fusionieren und bleiben einzellig. Wie erkennt ihr diese? Online konnte ich leider nicht viel dazu finden...

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Ein einsamer Backup-Pilz wartet auf Substrat...

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Hey, ich hab letztens meine übrige Körnerbrut in Strohballen vor dem Haus verimpft. Gerade ist die Lufttemperatur etwa 24°C, das Ding steht im Schatten, aber bei der Kontrolle ob das Myzel wächst (tut es!) kam mir der Strohballen echt warm vor.

Siehe da: in 10cm Tiefe herrschen bereits 50 Grad!

Ich meine klar hab ich da einen exothermen Verwertungsprozess im Garten vor sich hin laufen, aber das erscheint mir doch eher hoch.

Ist das normal? Kann man da was tun? Sollte ich den Strohballen auflockern um für bessere Abluft zu sorgen?

Bonusfrage: wie hänge ich denn hier Fotos an? Bzw wie klein ist das File size limit?

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Efficacy of six differential grain spawn i.e. wheat, sorghum, pearl millet, barley, rye and maize were assessed against mycelial growth (mm) of eighteen samples of oyster mushroom collected from hilly areas of Sub-Himalayan range. Grains of pearl millet and sorghum revealed paramount range 2.4-6.95 mm and 2-5.75mm respectively. Five doses of lime Gypsum for spawn production technology against eighteen samples of oyster mushroom exemplified best mycelial growth of 5.5-9mm in 1:1 ratio. Thus, best quality spawn of oysterr mushroom was produced on pearl millet and sorghum with 1:1 lime, gypsum ratio.

Als Video: https://www.youtube.com/watch?v=16SrMEnuXto

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Hallo zusammen,

heute wollte ich mit euch einen kleinen Erfahrungsbericht teilen, wie ich mit Impfdübeln dieses Jahr Austernpilze und Shiitake angebaut habe.

Erworben habe ich von Pilzmännchen Austernpilz-Impfstäbchen ( https://www.pilzmaennchen.de/impfstaebchen/austernpilz ) sowie Shiitake-Impfstäbchen ( https://www.pilzmaennchen.de/impfstaebchen/shiitake ). Die Anleitung des Herstellers für Shiitake findet ihr hier ( https://imgur.com/a/t0uYc0U ), und die für Austernpilze hier ( https://imgur.com/a/8hVIXhe ).

Der erste Schritt war, geeignetes Holz zu finden. In einem Waldstück an meinem Grundstück fanden sich Buchen und Haselnüsse. Haselnüsse sind für Shiitake geeignet ( https://www.pilzzucht.de/pilzarten-pilzzucht/shiitake-ein-pilzzucht-kraftpaket-aus-asien.html ), Buchen für Austernpilze ( http://www.shiitake.de/anleitung_duebel.pdf ). Es waren alles keine besonders alten Bäume, ich habe mir Exemplare von 10 cm Durchmesser ausgesucht, da es deutlich dickere nicht gab. Optimalerweise wären die Stämme 15-20 cm gewesen, das bedeutet aber nur, dass es kürzer dauert, bis der Stamm "verbraucht" ist. Anschließend habe ich die Stämme auf 1m-Stücke zugeschnitten und 4 Wochen in der Garage gelagert, damit sich die Abwehrstoffe gegen Pilze im Holz abbauen. Darauf wurden die Stämme 3 Tage gewässert, und 24 Stunden danach abtropfen gelassen. Anschließend habe ich mit einem 8mm-Holzbohrer Löcher in die Stämme gebohrt, mit einem Hammer die Impfdübel eingeschlagen und mit im Wasserbad geschmolzenen Bienenwachs (die leeren Waben habe ich von einem Imker bekommen) die Löcher verschlossen. Das restliche Bienenwachs habe ich zum Verschließen der Stammenden genommen, was der Feuchtigkeit im Inneren nochmal zugute kommen sollte. Anschließend habe ich auf den Waldboden eine alte Palette gelegt, und darauf die Stämme, welche mit einer Pilzart besiedelt wurden, gestapelt. Diese wurden dann mit Pappe und zuletzt mit einer Plastikfolie, welche Löcher hat, bedeckt. Hierbei bin ich der Anleitung hier gefolgt ( http://www.shiitake.de/anleitung_duebel.pdf ). Zwischen Austernpilzen und Shiitake habe ich, wie von Pilzmännchen empfohlen, mehr als 80 cm Abstand gelassen, um eine Kreuzkontamination zu verrmeiden. Das Ergebnis sieht nun so aus: https://imgur.com/a/HG2e3mh

Nun wässere ich die Stämme einmal pro Woche, um eine Grundfeuchtigkeit zu gewährleisten, nach 8 Wochen sollten die Stämme durchwachsen und frostresistent sein. Nächstes Jahr kann ich die Stämme dann aufstellen - ich werde sie einfach gegen andere Bäume lehnen, wie hier dargestellt ( https://www.youtube.com/watch?v=DdXJLahuv-g ). Anschließend sollte ich in der Lage sein, 5-7 Jahre lang Pilze zu ernten.

Ich werde weiter berichten, wie sich das Ganze entwickelt.

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Moin, hab heute drei Strohballen vom Bauern geholt um meine übrig gebliebenen Körnerbrut zu verimpfen.

Was passiert eigentlich mit dem Myzel im Winter? Idealerweise haben wir ja jetzt noch ca. 4 Monate warmes Wetter, können also eventuell die erste Erntewelle noch mitnehmen.

Und dann? Kommen die im Frühjahr wieder?

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Hallo zusammen,

die auf der Webseite angebotenen Kurse hören sich gut an, sind jedoch leider etwas teuer. Darum die Frage an euch, ob ihr diese Kurse mal gekauft habt und etwas über ihre Qualität schreiben könnt, damit wir wissen, ob sich ein Kauf lohnt.

Viele Grüße, Temperche

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Hallo zusammen, ich frage mich zur Zeit, welche Pilze man in Deutschland im Garten fruchten lassen kann, möglichst auch im Frühling und im Herbst, damit man nicht nur auf den Sommer beschränkt ist. Habe zur Zeit bereits Baumstämme mit Shiitake und Austernpilzen beimpft, was eine mehrjährige Ernte erlaubt, aber frage mich nun auch, welche anderen Sorten, die man in Boxen/Eimern wachsen lässt, kann man draußen fruchten lassen? Ich habe Zugang zu einem kleinen Wäldchen an einem Bach, wo das Klima gut sein sollte für Pilze, und könnte die Luftfeuchte weiterhin durch ein kleines dreistöckiges Plastikfoliengewächshaus erhöhen. Nur welche Sorten kommen in Frage? Würde mich über eure Tips freuen!

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